Jahresbericht 2011

DFG-Projekt
E-Publication
Veranstaltungen
Schriftenreihe
E-learning Kurse
Sonstiges

Vollversion im pdf-Format (60 KB)
doi:10.5165/hawk-hhg/83


Wissenstransfer
DFG-Projekt
Weiterhin investierten wir viel Arbeitskraft in unser von einem Forschungsverbund von WissenschaftlerInnen initiierten und inhaltlich unterstützten DFG-Projekt “Schaffung einer Informationsinfrastruktur mittels Fachwiki (inkl. Repositorium) zum Thema „Schäden durch Salze“. Das Engagement wurde durch die starke Resonanz belohnt: www.salzwiki.de, seit Sommer 2010 im Netz, erreicht monatlich über 10.000 Hits. Durch Absprachen mit AutorInnen oder Verlagen können wir inzwischen auch sehr viele Volltexte zum Thema anbieten, u. a. Veröffentlichungen des Preprints der internationalen Tagung "Salt Weathering on Buildings and Stone Sculptures" 2011 in Limassol, Zypern.

Im Rahmen der Verlängerung der DFG-Projektförderung um ein drittes Jahr wurde zusätzlich zur deutschen Version (http://www.salzwiki.de/) eine englischsprachige Fassung aufgebaut (http://www.saltwiki.net/), die termingerecht veröffentlicht werden konnte. Damit besteht die Internetplattform aus drei Bereichen: zwei öffentlich zugängliche Wikis auf Deutsch und auf Englisch sowie eine zugangsbeschränkte virtuelle Forschungsumgebung mit einem Repositorium für Analysendaten, physikalische und chemische Konstanten, für Grafiken, Fotos, Kurzvideos und für unveröffentlichte Berichte.

Parallel verstärkten wir die Öffentlichkeitsarbeit im internationalen Raum, u. a. auch durch die Veranstaltung von Workshops zur Nutzung von SalzWiki. Auf besondere Resonanz stieß die Veranstaltung „SalzWiki.de - Forschung ‐ Praxis ‐ Wissenstransfer“ am 9.12.2011 in Stuttgart, in Kooperation mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (Prof. Roland Lenz).
Schließlich wurde ein Nachfolgeantrag bei der DFG für den langfristigen Betrieb der virtuellen Forschungsumgebung erarbeitet, in dessen Rahmen einige nutzerfreundlichere Tools programmiert und finanztechnische und organisatorische Lösungen ausprobiert werden sollen.

 

E-Publication
Unseren Service an frei zugänglichen elektronischen Publikationen auf unserer Website haben wir 2011 weiter ausgeweitet:

  • Das Hornemann Institut kann nun in Kooperation mit der Technischen Informationsbibliothek Hannover (TIB) digitale Veröffentlichungen mit einer persistenten Kennung registrieren. Diese DOIs (Digital Object Identifier) bieten eine stabile, weltweit eindeutige und ortsunabhängige Referenzierung elektronischer Dokumente. Damit bringen sie Zitationssicherheit und werden von wissenschaftlichen Zeitschriften als Quellenangabe akzeptiert. Die AutorInnen der E-Publications können diese Registrierung beim Upload Ihrer Veröffentlichung beantragen.
  • Außerdem werden unter E-Publications nicht mehr nur Hochschularbeiten, Tagungen, Aufsätze, Dokumentationen von Erhaltungsprojekten und andere Projekte aufgenommen, sondern wir stellen nun auch noch Datenbanken mit Videos und Postern von sog. Poster-Sessions auf Fachtagungen zur Verfügung, weil sie interessante Einblicke in Forschungstätigkeit und Projekte bieten.

Die angebotenen elektronischen Publikationen wachsen stetig an. Im Zuge dieser Umstrukturierung hat das Hornemann Institut 2011 seine bisherige Veröffentlichung der Hildesheimer Hochschularbeiten vervollständigt und teilweise überarbeitet.
Unter den insgesamt 509 Hildesheimer Hochschularbeiten sind 318 Diplomarbeiten der Konservierung/Restaurierung aus den Jahren 1991 bis 2008, 110 Bachelor-Theses (Präventive Konservierung) aus den Jahren 2007 bis 2010 sowie 81 Master-Theses (Konservierung/Restaurierung) aus den Jahren 2006 bis 2011.
Aber auch AbsolventInnen anderer Hochschulen mit Restauratorenausbildung sind mit Abstracts und Volltexten vertreten, u. a. Fachhochschule Köln (430), FH für Technik und Wirtschaft Berlin (136), FH Potsdam (123), Universität für angewandte Kunst Wien (59), TU München (46), Hochschule für Bildende Künste Dresden (27), Hochschule der Künste Bern (21) sowie Staatl. Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (7).
Seit neuestem findet man auch Berichte zu Erhaltungsprojekten der Kulturstiftung der Länder und der Kulturstiftung des Bundes auf unserer Website, u. a. von KUR, dem Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut.

oben

Veranstaltungen

  • Interdisziplinäres Fachkolloquium zur praktischen Salzverminderung
    Anlässlich seines DFG-Projektes zur Entwicklung von SalzWiki (www.salzwiki.de) veranstaltete das Hornemann Institut in Kooperation mit dem Verband der Restauratoren VDR vom 3. bis 5. Februar 2011 in Hildesheim ein Fachkolloquium zum Thema „Salze im Kulturgut. Herausforderung für Forschung und Praxis“.
    180 Gäste aus dem In- und Ausland hörten drei Grundlagenvorträge und anschließend viele Fallbeispiele von Salzverminderungen. Viele Vorträge wurden von interdisziplinären Autorenteams gehalten und angeregt diskutiert. Ein besonders intensiver fachlicher Austausch fand in den praktischen Workshops am letzten Tag statt. Die Abstracts der Vorträge und ein Fazit des Kolloquiums sind unter E-Publication auf der Website des Hornemann Instituts publiziert:
    http://www.hornemann-institut.de/german/epubl_tagungen29.php.
  • Internationale Wandmalerei-Tagung in Trier
    Unter dem Titel „Wandmalereien in freier Bewitterung. Konservatorische Herausforderungen am UNESCO-Weltkulturerbe Konstantinbasilika Trier“ organisierte Prof. Dr. Nicole Riedl von der Fakultät Erhaltung von Kulturgut mit Unterstützung des Hornemann Instituts vom 7. bis 9. April 2011 eine internationale und interdisziplinäre Tagung in Trier. Kooperationspartner der HAWK war dabei das Deutsche Nationalkomitee von ICOMOS.
    Ausgangspunkt der Tagung sind die aktuellen konservatorischen Untersuchungen an den bedeutenden römischen Wandmalereiresten an der Konstantinbasilika in Trier gewesen. Ein Tagungs-Resümee und die Abstracts der Vorträge sind auf der Website des Hornemann Instituts publiziert: http://www.hornemann-institut.de/german/epubl_tagungen35.php.

 

Schriftenreihe
Auch 2011 haben wir die Arbeiten an unserer Schriftenreihe fortgesetzt, insbesondere an den Manuskripten unserer internationalen Tagung zu St. Michael in Hildesheim anlässlich der 1000-Jahrfeier der UNESCO-Welterbekirche.
Bis Sommer 2011 wurden alle 25 Manuskripte redigiert und dann der Fritz Thyssen Stiftung mit einem Antrag auf Druckkostenzuschuss eingereicht, der Ende 2011 positiv begutachtet wurde. Der Tagungsband erscheint im Frühjahr 2012 beim Michael Imhof Verlag.

oben

E-Learning - Kurse
Zusätzlich zu den bestehenden Internet-Lehrangeboten für Externe und Studierende haben
wir 2011 zwei neue Kurse angeboten.

  • Dipl.-Rest. Johanna Lang, Dipl.-Rest. Ute Hack, Dr. Sandra Mühlenberend, Dipl.-Rest. Luise Kober: Erhaltung von Wachsmoulagen, 28. März bis 22. Mai 2011
  • Dipl.-Rest. Christina Duhme M.A., Dipl.-Rest. Mirja Harms M.A., Prof. Dr. Gerdi Maierbacher-Legl: Grundlagen der Holzkunde. Eigenschaften – Verwendung – Schäden – Untersuchungsmethoden, erläutert am Beispiel von Eichenholz, 26. September bis 27. November 2011

Neben der Entwicklung der neuen Kurse floss einige Arbeitszeit in die inhaltliche und technische Fortentwicklung der bestehenden Kurse. Folgende Kurse kamen 2011 in der Weiterbildung erneut zum Einsatz:

  • Dr. Hans-Jürgen Schwarz: Schädigung von Kulturgut durch Salze, 28. Februar bis 22. Mai 2011 (Teil 2)
  • Prof. Dr. Ursula Schädler-Saub: Restaurierungstheorien und -methoden von 1945 bis heute, 14. März bis 13. Juni 2011
  • Prof. Dr. Gerdi Maierbacher-Legl, Dipl.-Rest. Julia Schultz M.A. und Dipl.-Rest. Merle Strätling M.A.: Untersuchungen von transparenten Überzügen auf Möbeln und Holzobjekten, 5. September bis 6. November 2011
  • Prof. Dr. Karin Petersen und Barbara Hentschel M.A.: Mikrobieller Befall von Kunst- und Kulturgut, 19. September bis 13. November 2011
  • Barbara Hentschel M.A. und Dipl.-Des. Clemens Kappen: Dokumentationsfotografie, 26. September bis 20. November 2011
  • Dr. Hans-Jürgen Schwarz: Schädigung von Kulturgut durch Salze, 9. Oktober bis 11. Dezember 2011 (neu überarbeitet und zu einem Kurs mit vielen Beispielen komprimiert)

Den Studierenden der HAWK standen zusätzlich noch folgende Kurse zur Verfügung:
Wissenschaftliches Arbeiten, Befundsicherung von Architekturoberfläche, Objektgeschichte, Beiträge zur Bestandserhaltung von Büchern

Die englischen Fassungen unserer Kurse liefen erstmalig mit mehr TeilnehmerInnen als die deutschen Kurse:

  • Prof. Dr. Dipl.-Rest.: Ursula Schädler-Saub: Restoration Theories and Methods From the Mid-20th Century Until Today, 14. März bis 5. Juni 2011
  • Prof. Dr. Gerdi Maierbacher-Legl, Dipl.-Rest. Julia Schultz M.A. und Dipl.-Rest. Merle Strätling M.A.: The Examination of Transparent Coatings on Furniture and Wooden Objects, 5. September bis 6. November 2011
  • Prof. Dr. Karin Petersen und Barbara Hentschel M.A.: Microbic Infestation of Objects of Art and Cultural Heritage, 19. September bis 13. November 2011

Der Kurs „Conservation of Globes“ von Dr. Patricia Engel und Michael Højlund Rasmussen wurde vom Herbst 2011 auf Anfang 2012 verlegt, um den TeilnehmerInnen des praktischen Workshops im European Research Centre for Book in Horn eine Vertiefung der theoretischen Inhalte mithilfe des Kurses zu ermöglichen.
Alle E-Learning - Kurse des Instituts wurden von einer Tutorin und den Autorinnen und Autoren via Mail und/oder Forum betreut. Nach erfolgreichem Abschlusstest bekamen die TeilnehmerInnen ein qualifiziertes Zertifikat, das inzwischen auch auf ein Konservierungs-Studium an der HAWK anerkannt werden kann.

oben

Sonstiges

Salon der Restauratoren
Das Hornemann Institut unterstützte den von Dipl.-Rest. Wanja Wedekind initiierten Salon der Restauratoren im Juni 2011 in Berlin zum Thema: Wo stehen Restauratoren in der Kulturlandschaftspflege heute? Die Veranstaltung war die erste einer geplanten Reihe, die sich im Sinne der traditionellen Salonkultur als ein Forum kontroverser Diskussionen und konstruktiver Streitkultur versteht. Diplom-Restauratorin Barbara Hentschel vom Hornemann Institut sprach in der Diskussionsrunde zum Thema „Restaurierung und/oder Wissenschaft“.

Schulprojekt zur Erhaltung zeitgenössischer Kunst
Mit dem Schuljahr 2010/11 endete auch unser Schulprojekt zur Erhaltung zeitgenössischer Kunst. Am 21.6.2011 präsentierten Schülerinnen der Hildesheimer Gymnasien Andreanum und Himmelsthür allen Interessierten in Kurzvorträgen, Postern, bewegten oder stehenden Bildern ihre Eindrücke und Ergebnisse. Das im August 2010 gestartete einjährige Projekt „Schokolade in Acryl? Vom Umgang mit zeitgenössischer Kunst“ verfolgte das Ziel, Jugendliche für zeitgenössische Kunst und unseren Umgang damit zu sensibilisieren und Studierenden Erfahrungen in der Präsentation ihres Erlernten und der Zusammenarbeit mit Pädagogen zu ermöglichen. Das Thema stieß auf große Resonanz, da das Projekt einen direkten Austausch mit Künstlern und Besuche in Ateliers ermöglichte. Die Jugendlichen hatten sich dem Problem auf unterschiedlichen Wegen genähert, u. a. durch Nachvollziehen der künstlerischen Techniken, durch Gespräche mit RestauratorInnen, durch Interviews mit Künstlern und durch die Dokumentation von Kunstobjekten.

Themenjahr der Stadt Hildesheim
Die Abschlussveranstaltung des Schulprojekts wurde im Rahmen des Themenjahres 2011 der Stadt Hildesheim “Leben lernen, lernen Leben“ für die Hildesheimer Öffentlichkeit geöffnet, da bei diesem Projekt unter dem Motto „voneinander lernen, aufeinander zugehen“ SchülerInnen, LehrerInnen, RestauratorInnen der Fakultät und KünstlerInnen der Region neue Gesichtspunkte für ihr Leben hinzugewonnen haben. Das Institut hat sich gerne am Themenjahr beteiligt, weil gerade in diesem Projekt deutlich wurde, dass RestauratorInnen nicht nur „Bewahrer“ von Bestehendem sind, sondern durch ihre Kompetenzen und ihr Wirken auch unser zeitgenössisches Umfeld und unsere Zukunft mitgestalten.

NET-HERITAGE
Fortgeführt wurden die Beratung der NET-HERITAGE Website im Rahmen des Observatory Editorial Advisory Board, eine im Rahmen des europäischen NET-HERITAGE Programms entwickelte Publikations-Plattform für die breite Öffentlichkeit und für WissenschaftlerInnen, PolitikerInnen, JournalistInnen etc., die bei der Abschlussveranstaltung des Projekts im September 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: http://www.heritageportal.eu/.

oben