Tagungsbeitrag

Ristow, Sebastian:

Archäometrie und Archäologie an der Aachener Pfalz – Bronzetüren und Tessellae

Die Ausgrabungen im inneren Bereich der Pfalz Karls des Großen geschahen großflächig zwischen 1910 und 1914. 1911 entdeckte man dabei auf dem Katschhof, dem zentralen Platz zwischen Dom und Rathaus die Reste einer nachrömerzeitlichen Schmelzanlage. Es wurden auch Produktionsreste gefunden. Funde und Befunde deuten auf einen Zusammenhang mit der Herstellung der Großbronzen von denen heute noch einige im Dom erhalten sind, z. B. die Eingangsportale. Im Zuge der Aufarbeitung der Archäologie an dieser Stelle, die die Stadt und die RWTH Aachen zwischen 2011 und 2014 ermöglichte, konnten diese Befunde erstmals bewertet werden und werden hier vorgestellt. Zurzeit finden von der Universität zu Köln aus noch archäometrische Messungen an den Türen selbst statt. Der Arbeitsstand wird hier berichtet.


Sebastian Ristow studierte von 1988–1997, in Bonn, Mainz und Köln, Christliche Archäologie, Vor- und Frühgeschichte, Historische Geographie, Klassische Archäologie und Kunstgeschichte. Magister und Promotion an der Universität Bonn zum Thema Frühchristliche Baptisterien. Seit 1995 erhält er Lehraufträge an den Universitäten Bonn und Köln (Archäologie der römischen Provinzen). 1998/99 war er Reisestipendiat des Deutschen Archäologischen Instituts. Bis 2000 arbeitete er bei der Kölner Domgrabung mit und war bis 2005 für die archäologischen Bereiche in der Redaktion des RAC und die Sammlung der Altertümer des Dölger-Instituts zur Erforschung der Spätantike der Universität Bonn zuständig. 2006 war Ristow Kurator der Ausstellung "Von den Göttern zu Gott. Frühes Christentum im Rheinland" im Rheinischen Landesmuseum Bonn. Im selben Jahr begann er seine Tätigkeit als freiberuflicher Archäologe. 2011–2014 war er tätig für die RWTH Aachen, Aufarbeitung Altgrabungen Dom/Pfalz Aachen Pfalzenforschung in Aachen. Seit 2011 hat er die Leitung der Deutschen Sektion im internationalen Forschungsverbund CARE Corpus Architecturae Religiosae Europae inne und arbeitet am WissenschaftsCampus Mainz Byzanz zwischen Orient und Okzident mit. Ab 2014 begann er seine Tätigkeit in der Archäologe bei der Archäologischen Zone Köln für den LVR.