Hochschularbeit

Marina Emons: Eine Mumienauflage aus dem Ägyptischen Museum der Universität Leipzig. Erfassung des Zustands, technologische Untersuchung und Erarbeitung eines Behandlungskonzeptes mit Vorschlägen zur musealen Präsentation. Zurück
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Zusammenfassung: Thema der Diplomarbeit ist die Untersuchung einer ägyptischen Mumienauflage (Inv.-Nr. 78 10) aus dem Ägyptischen Museum der Universität Leipzig. Sie stammt vermutlich aus der Oase Faijum und wird um 100 v. Chr. datiert. Erhalten ist neben der Auflage die dazugehörige Mumie einer Frau sowie diverse einzelne Textilfragmente. Verloren sind hingegen Maske bzw. Porträt, der Sarg und sonstiges Zubehör des funeralen altägyptischen Brauchtums, das in den Zusammnhang dieser Bestattung einzuordnen wäre. Inhaltlich gleidert sich die Arbeit in drei Teile. In einem ersten Teil, der thematischen Einführung, werden Quellen im Hinblick auf die Maltechnik der alten Ägypter geprüft. Insbesondere soll, ausgehend von dem zu bearbeitenden textilen Objekt, die Herstellung von Stoffen und Geweben unter Berücksichtigung der Entwicklung der Spinn- und Webstuben, der Webstühle und -techniken dargestellt werden. Leinen, d. h. Flachs, wird in der Regel als Herstellungsmaterial als verbindlich vorausgesetzt. Zu berücksichtigen wäre zumindest die Möglichkeit, dass aufgrund der Handelsverbindungen auch durchaus andere Fasern in Frage kämen. Vor allem während der Fremdherrschaft der Ptolemäer und Römer sollten die entsprechenden Quellenschriften berücksichtigt werden. Weiterhin werden die im alten Ägypten gebräuchlichen und durch Analysen bestätigten Pigmente und Bindemittel beschrieben. Mit Überlegungen zu der Verwendung bestimmter Farben und Metalle wird der erste Teil der Arbeit abgeschlossen. Der zweite Teil der Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Objekt selbst. Neben der Objektbeschreibung finden die Hieroglyphen Berücksichtigung, die noch nicht gelesen und bedeutungsspezifisch untersucht wurden. Darüber hinaus wurde versucht, weiterführende Informationen zur Objektgeschichte zu recherchieren. Weiterhin wird die technologische Untersuchung der Werk- und Maltechnik beschrieben sowie die Bestandsaufnahme der zahlreichen einzelnen Textilfragmente dokumentiert. Die Beschreibung des Erhaltungszustandes ist neben der technologischen Untersuchung des Materialgefüges Voraussetzung für die Erarbeitung des Behandlungskonzepts. Integriert ist eine Kartierung der Schäden am textilen Träger und an der Fassung. Die Ergebnisse werden zusammengefasst, ausgewertet und - soweit möglich - in den Kontext bisheriger Erkenntnisse zu altägyptischem Kunst- und Kulturgut eingeordnet. Eine interessante Frage ist hierbei die Herstellungstechnik und die Befestigung der Auflage auf der Mumie. Im dritten Teil der Arbeit wird eine Empfehlung für die notwendige Behandlung der Mumienauflage erarbeitet. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf der Konservierung, wobei über ein Restaurierungskonzept gleichermaßen nachgedacht wird. Abschließend wird sich mit Vorschlägen zur musealen Präsentation der Leipziger Mumienauflage beschäftigt. Es wird überlegt, ob die Mumie und ihre Auflage zusammen ausgestellt werden können bzw. sollten. Hierbei werden Möglichkeiten sowie Vor- und Nachteile aufgezeigt.

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Schlagworte: Mumienauflage, Ägypten, Oase Faijum, Textil
weitere Angaben:
  • Hochschule: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/Göttingen
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Jirina Lehmann
  • Zweitprüfer/in:  Dr. Renate Germer
  • Abgabedatum:  2000
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  174
  • Abbildungen:  116
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