Hochschularbeit

Wanja Markus Wedekind: Ein Pflege- und Konservierungsplan der antiken Entwässerungssysteme zum Schutz der Felsfassaden in Petra/ Jordanien. Zurück
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Zusammenfassung: Gegenstand der hier vorgestellten Arbeit ist die Entwicklung eines Pflege- und Konservierungsplanes der antiken Entwässerungssysteme zum Schutz der Felsfassaden in Petra/ Jordanien.
Die etwa zweitausend Jahre alten Grabfassaden in Petra sind zunehmend durch Verwitterung und Verfall bedroht. Hauptschadensphänomen sind Verwitterungserscheinungen aufgrund von hoher Salzbelastung und unkontrolliert abfließendem Regenwasser. Die Schadensrelevanz des Wassers im Zusammenhang mit Salzbelastung wurde aus Steinproben aus Petra untersucht. Hierzu wurden Kennwerte der Steinproben ermittelt und Salzsprengtests durchgeführt. In einem empirischen Teil wurden Methoden zur Erfassung der Schadensrate und Schadensintensität entwickelt. Diese wurden an 14 Monumenten der so genannten Königswand angewandt. Von 211 Monumenten wurde in Feldarbeit eine Bestandsaufnahme durchgeführt und Sofortmaßnahmen vorgeschlagen. Die Entwässerungssysteme in einem Bereich mit der Größe von 2 km2 wurden erfasst, Pläne- und Übersichtszeichnungen angefertigt und Empfehlungen zur Konservierung und Teilreaktivierung gegeben. Dabei konnten Erkenntnisse zu den ingenieurstechnischen Fähigkeiten und der Bautechnik der Nabatäer gesammelt werden. Exemplarisch wurde ein Dichtungsputzmörtel untersucht. Neben materialtechnischen Untersuchungen wurden auch naturwissenschaftliche Methoden angewandt. Die Putzanalyse erfolgte über das Erstellen von Sieblinien, chemischen Analysen, über die Auswertung von An- und Dünnschliffen und Untersuchungen an der Elektronenstrahl-Mikrosonde. Der Mörtel konnte als ein Dreistoffsystem aus grobem Zuschlag, Kalk und einem puzzolanischen silikatischen Zusatz aus Verwitterungsprodukten von Gesteinen identifiziert werden. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde ein kompatibles Material entwickelt das in einem Modellversuch erfolgreich getestet wurde. Die Auswertungen aus der Bestandsaufnahme und den Kartierungen ergaben u. a., dass über 50% der Felsfassaden durch Entwässerungskanäle geschützt waren und sich noch heute an über 20% der Bauwerke Reste plastischer Dekoration befinden. Als Verwitterungsrate der kartierten Monumente konnte 50% ermittelt werden.

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Schlagworte: Antike, Entwässerungssystem, Petra, Jordanien, Salzbelastung
weitere Angaben:
  • Hochschule: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/Göttingen
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Jan Schubert
  • Zweitprüfer/in:  Dr. Helge Fischer
  • Abgabedatum:  2003
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  260
  • Abbildungen:  162
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