Hochschularbeit

Clara von Engelhardt: Der Speisewagen des Diesel-Schnelltriebwagens SVT 137 856 von 1938. Restauratorische Befundsicherung der holzsichtigen Wandverkleidung mit Schwerpunkt auf den intarsierten Stirnwänden. Zurück
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Zusammenfassung: Thema der vorliegenden Arbeit ist der Speiseraum eines Schnell-Verbrennungs-Triebwagens der Bauart Köln mit der Nummer SVT 137 856 aus dem Jahr 1938. Diese Züge stehen in weitaus höherem öffentlichen Interesse als die normalen Personenwagen. Sie waren das Aushängeschild der nach dem ersten Weltkrieg gebildeten Deutschen Reichsbahn. Ihre hohen Geschwindigkeiten erregten nicht nur in Deutschland Aufmerksamkeit, sondern fanden auch international Nachahmung. Sie weisen in ihrere äußeren Form auffallend fortschrittliche Gestaltungsprinzipien auf, die der in den 1930er Jahren entwickelten Stromlinienform im Fahrzeugbau entspricht. Im Inneren wurde die Gestaltung allerdings nicht der Gesamtform angepasst. Neben den technischen Anforderungen einer leicht durchzuführenden Reinigung und Nutzbarkeit des Raumes entspricht die Innenausstattung dem zeitgenössischem Stil, der auf Bequemlichkeit ausgerichtet ist und sich unter Einbindung historischer Gestaltungsprinzipien auf handwerkliche Traditionen besinnt. Bei dem untersuchten Schnelltriebwagen handelt es sich um ein Kulturgut, das für den gehobenen bürgerlichen Stil des Reisens in den 1930er Jahren mit dem Luxus eines Speiseraums charakteristisch ist. Prägendes Gestaltungselement sind Intarsien an den Stirnwänden, die siese Einrichtung gegenüber anderen Speiseraumeinrichtungen aus den 1930er Jahren hervorheben. Die hohe Qualität der Intarsien, die im gegenwärtigen Zustand des Wagens kaum zu erkennen ist, war wesentliches Kriterium für eine nähere Befundsicherung der Innenausstattung. Im Rahmen der Arbeit wird zunächst eine kurze Identifikation des Objektes gegeben. Nach einer kurzen Vorstellung der Entwicklung der Schnelltriebwagen in den 1930er Jahren wird dann allgemein auf ihre Inneneinrichtung eingegangen. Im Speziellen wird die Verwendung von Intarsien als typisches Gestaltungselement bei Schienenfahrzeugen in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre hervorgehoben. Die lebhafte Objektgeschichte der Schnelltriebwagen der Baurat Köln, die zu wesentlichen Veränderungen der äußeren und inneren Gestaltung der Fahrzeuge führte, wird anhand von historischen Schrift- und Bilddokumenten nachgezeichnet und in Verbindung zu dem vorliegenden Fahrzeug gebracht. Eine Beschreibung der unterschiedlichen Erscheinungsbilder wird aufgrund dieser Informationen erstellt. Die technologische Untersuchung der Ausstattung gibt einen Überblick über die verwendeten Materialien und Ausstattungsgegenstände. Der Schwerpunkt der Materialidentifikation und der Zustandsbeschreibung liegt dabei auf den intarsierten Stirnwänden und der übrigen Wandverkleidung. Die Einzelteile werden anhand der Befunde den Überarbeitungsphasen zugeordnet, um einen Überblick über den Zeitpunkt ihrer Entstehung zu gewinnen. Aufgrund einer konservatorischen und ästhetischen Beurteilung des Zustandes und einer gesamtheitlichen Betrachtung der Geschichte des Fahrzeuges wird daraufhin ein Konzept für den Speiseraum entwickelt. Berücksichtig wird dabei auch der Zusammenhang mit den übrigen Teilen des Fahrzeuges. Daneben werden die anderen erhaltenen Schnelltriebwagen der Bauart Köln als nahezu identische Vergleichsobjekte des ursprünglichen Zustandes in die Überlegungen mit einbezogen.

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Schlagworte: Speisewagen, Diesel-Schnelltriebwagen, Intarsien, Wandverkleidung
weitere Angaben:
  • Hochschule: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/Göttingen
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Dr. Gerdi Maierbacher-Legl
  • Zweitprüfer/in:  Dipl.-Rest. Thomas Andersch
  • Abgabedatum:  2004
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  122
  • Abbildungen:  111
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