Newsletter Juli 2006

  1. Weiterbildungsangebote des Hornemann Instituts im WS 2006/07
  2. Neue Hochschularbeiten zur Textilrestaurierung als Volltexte im Netz
  3.  Neues aus dem Fachbereich: Ausstellung „Tapetenwechsel“
  4. Vorankündigung: ICOMOS-Tagung: Weltkulturerbe Deutschland, November 2006 in Hildesheim
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Sehr geehrte Interessentinnen und Interessenten,

mit diesem Newsletter möchten wir Sie vor allem auf unsere Fortbildungsangebote im Wintersemester 2006/07 aufmerksam machen. Der Anmeldeschluss für die beiden Workshops ist der 1. August.

1. Weiterbildungsangebote des Hornemann Instituts im WS 2006/07:
Im Workshop "Salzschäden" lernen die TeilnehmerInnen die wichtigsten Messtechniken kennen und erhalten Gelegenheit, Instrumente zur Feuchte-, Temperatur und Leitfähigkeitsmessung zu testen. Zudem wird die Probenentnahme und der korrekte Umgang mit empfindlichen Probenmaterial vermittelt.
31.8 bis 1.9.2006; Anmeldeschluss: 1.8.2006, Referent: Dr. Hans-Jürgen Schwarz

Der Workshop zur Mikrobiologie richtet sich an alle Interessierte, die sich in Ihrer beruflichen Praxis mit dem Thema der mikrobiellen Belastung von Kunst- und Kulturobjekten konfrontiert sehen und ist vor allem auf die praktische Anwendung der vorgestellten Techniken.
7.-8. 9.2006, Anmeldeschluss: 1.8.2006, Referent: Dipl.-Rest. Jens Klocke

Der Internetkurs „Schädigung von Kulturgut durch Salze“ besteht aus zwei Teilen und konzentriert sich auf Mauerwerk. Der erste Kursteil erklärt die chemischen und mineralogischen Grundlagen und stellt bauschädliche Salze und ihre Wirkung vor. Im zweiten Kursteil sind die Zusammenhänge der Temperatur- und der Luftfeuchtemessung erklärt sowie die wichtigsten Methoden der Salz- und Feuchteanalyse und der Behandlung der Salz- und Feuchteschäden.
4.9. bis 26.11.2006

Der Internetkurs „Mikrobieller Befall von Kunst und Kulturgut“ stellt Nachweis- und Analysemethoden von Mikroorganismen vor, die an Kulturgütern zu finden sind, sowie die Probenentnahme und zerstörungsfreie Untersuchungen. Der Arbeitsaufwand ist mit 15 bis 20 Stunden zu kalkulieren.
4.9. bis 26.11.2006

Der Internetkurs „Restaurierungstheorien und Restaurierungsmethoden von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute“ veranschaulicht die Geschichte der Restaurierung seit den späten 1940er Jahren in Italien und andernorts. Dieser Kurs motiviert zur kritischen Reflexion der gezeigten Beispiele im Kontext der aktuellen Restaurierungsauffassung.
4.12.2006 bis 25.2.2007

Weitere Infos und Anmeldung unter: http://www.hornemann-institut.de/german/fortbildung.htm

 

2. Neue Diplomarbeit zur Textilrestaurierung als Volltext im Netz:
Gerade wurde wieder eine Diplomarbeit als Volltext in unserer Datenbank veröffentlicht.

Bei der Diplomarbeit von Karin von Lerber, Prevart GmbH: „Untersuchung zur Reinigung ungefärbter Seide mit Laser" dienten als Proben: neue, saubere Seide, neue Seide, welche mit Kohlenstaub künstlich verschmutzt wurde und natürlich gealterte Seide unbekannter Herkunft. Sie wurden mit einem computergesteuerten Nd:YAG, Q-switched- Laser in 12 unterschiedlichen Kombinationen von Energiedichte und Pulsanzahl behandelt. Das Resultat der Reinigungsproben wurde visuell und analytisch auf Veränderungen in der Seide untersucht. Beobachtet wurden Veränderungen der morphologischen Faseroberfläche, der Licht-Absorption, der Ionisierbarkeit, des Polymerisationsgrades sowie der Gesamtkristallinität und der Ausrichtung der Kristallite in der Faser.

http://www.hornemann-institut.de/german/epubl_ha_ausgabe.php?haid=819&l=o

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3. Neues aus dem Fachbereich: Ausstellung „Tapetenwechsel“:
Tapeten werden im Vergleich zu anderen angewandten Künsten oftmals niedrig eingeschätzt und sind wenig erforscht, zu Unrecht, sagen sie doch viel aus über Lebenswandel, Mode und Vermögensverhältnisse der Hausbewohner.

Im Sommersemester 2005 haben Studierende des Fachbereichs Konservierung in Bauernhäusern im Weserbergland, u. a. im sog. Schusterhaus in Bad Münder, Tapetenstücke aus der Zeit von 1840 bis in die 1970er Jahre freigelegt und gesichert. In der Restaurierungswerkstatt wurden dann Fragmente dieser Tapetenstücke Schicht für Schicht getrennt. Das Projekt ist kulturhistorisch sehr spannend, da es bislang praktisch keine Dokumentationen über die Tapetenfolge in Ackerbürgerhäusern gibt.

Deshalb entstand eine kleine Wanderausstellung zu diesem Projekt mit sehr vielen originalen Exponaten und 12 Postern. Eröffnet wurde die Schau am 12. Mai 2006 beim 11. Tag der Niedersächsischen Denkmalpflege in Leer. Im Herbst 2006 ist sie an zwei Standorten der Fakultät Bauwesen der HAWK zu sehen: ab Mitte September in Holzminden, Haarmannplatz 3, ab der zweiten Oktoberhälfte in Hildesheim, Hohnsen 2. Zu den Ausstellungseröffnungen sind alle herzlich eingeladen, die Termine und das Programm können Sie bald unserer Website entnehmen.

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4. Vorankündigung:
ICOMOS Tagung: "Weltkulturerbe Deutschland - Präventive Konservierung und Erhaltungsperspektiven", 23.-25. November 2006 in Hildesheim:
Diese Tagung wird sich mit aktuellen denkmalpflegerischen Fragestellungen der Welt­kulturerbestätten in Deutschland befassen. Die Fragen der präventiven Konservierung der Stätten stehen dabei im Vordergrund.

In der Denkmalpflege ist die „präventive Konservierung“ komplexer als in Museen, denn hier muss man nicht nur die Ursachen der Materialdegradation, z.B. ungünstige Klimabedingungen, Lichteinwirkung und mikroorganischer Befall beheben, sondern auch Antworten auf andere Fragestellungen finden, wie z.B. der gesetzliche Schutz für Weltkulturerbestätten und seine Lücken, die Qualität und potentielle Gefährdung des Umgebungsschutzes von Weltkulturerbestätten oder die Berücksichtigung potentieller Schadensfaktoren bei der Antragsstellung zur Aufnahme in die Welterbeliste.

Das Tagungsthema der präventiven Konservierung ist von allgemeiner Relevanz für die Denkmalpflege und den Denkmalschutz. Die Anforderungen an Fachkräfte, die Konzepte und Methoden für die präventive Konservierung entwickeln und diese in die Praxis umsetzen, sollen Berücksichtigung in der Ausbildung auf Hochschulebene und im Handwerk finden.

Da die Tagung in Hildesheim stattfindet, wird das Weltkulturerbe Hildesheimer Dom und St. Michael besonders berücksichtigt. In St. Michael laufen z.Zt. Instandsetzungsarbeiten, die von archäologischen Grabungen begleitet werden. Für den Dom war 2005 ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, der umfangreichen Veränderungen mit sich ziehen wird. Der Hezilo-Leuchter wurde in den letzten Jahren einer umfassenden Restaurierung unterzogen.

Die ICOMOS Tagung wird in Kooperation mit der Diözese Hildesheim, der evangelischen Kirche und der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen durchgeführt. Das Hornemann Institut der HAWK ist für die Anmeldung und das Tagungsbüro zuständig.
Die Plätze sind begrenzt. Die Anmeldung ist bereits jetzt online möglich.

Weitere Infos: http://www.hornemann-institut.de/german/Aktuelles_ICOMOS_Konferenz_06.htm

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Team des Hornemann Instituts

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