Geteilt – Vereint! Denkmalpflege in Mitteleuropa zur Zeit des Eisernen Vorhangs und heute

Internationale Tagung der HAWK und des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS in Kooperation mit dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (GWZO) und dem Arbeitskreis deutscher und polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpflege

25. - 28. September 2013 | HAWK, Hildesheim, Hohnsen 1 (Aula)

Die Tagung thematisierte das jüngste und meist vernachlässigte Kapitel der Geschichte der europäischen Denkmalpflege: die Zeit nach 1945 auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Die Beiträge veranschaulichten die Bedeutung dieser Epoche für den heutigen Denkmalbestand und für unser heutiges Geschichtsverständnis. Die Identität stiftende Bedeutung der Denkmale für einzelne Bevölkerungsgruppen, Regionen und Länder wurde ebenso thematisiert wie der ideologische Missbrauch von Denkmalen.

Die Tagung ging aus von einem mehrjährigen Forschungsprojekt, das zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands die Grundsatzüberlegungen und die Praxis der Denkmalpflege im geteilten Deutschland erforschte, mit ihren Auswirkungen auf das denkmalpflegerische Handeln im wiedervereinten Deutschland.
In einer Podiumsdiskussion sprachen Zeitzeugen der Denkmalpflege in der alten Bundesrepublik Deutschland und in der ehemaligen DDR: Ludwig Deiters, Detlef Karg, Michael Petzet und Dieter Wieland.

Zur Videoaufnahme der Podiumsdiskussion

Die abschließende Exkursion führte zu Denkmälern und Gedenkstätten des späten 19. und 20. Jahrhunderts im Harz: KZ Gedenkstätte Mittelbau Dora und Kyffhäuser-Denkmal.

Die Tagung wurde finanziell gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und von "Der Beauftragten der Bundesregierug für Kultur und Medien".

Tagungsband erschienen

Mit finanzieller Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst liegen 25 Jahre nach dem Mauerfall 17 Beiträge als repräsentatives Buch vor. Herausgegeben wurde das Buch von Ursula Schädler-Saub und Angela Weyer, die die Tagung wissenschaftlich konzipierten und das Buch redigierten.

Der reich bebilderte Tagungsband veranschaulicht die zentraleuropäische Denkmalpflege in der Zeit nach 1945 auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Mit den vielfältigen Beiträgen von Autoren und Autorinnen aus fünf verschiedenen Ländern wird die Situation der Denkmalpflege im geteilten und wiedervereinten Deutschland in einen mittel- und osteuropäischen Kontext eingebunden. Es sind die Länder, die auf eine gemeinsame Tradition der Denkmalpflege zurückblicken und die von der Teilung am meisten betroffen waren.

Das vielschichtige Thema wird im Perspektivenwechsel der verschiedenen Regionen und Generationen behandelt, mit Beiträgen von Zeitzeugen und von jungen Fachleuten.

Das Buch zur Hildesheimer Tagung ist als Band 16 der Schriftenreihe des Hornemann Instituts und als Band 59 der Hefte des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS erschienen und wurde vom Michael Imhof Verlag erstellt.

Die Tagung wurde finanziell gefördert vom: