Aufsatz/Buch
Dreyfuss, Tabitha; Cassar, JoAnn:
Consolidating porous limestone: from the laboratory to the field
Konsolidierung von porösem Kalkstein: vom Labor ins Feld
2018
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Diskutiert wird die Konsolidierung von weichem, porösem Kalkstein, der oft stark mit löslichen Salzen verunreinigt ist und allgemein das architektonische und archäologische Gefüge im Mittelmeer bildet. Dies insbesondere in Hinblick auf die Ammoniumoxalat-Behandlung, die nach in der Literatur veröffentlichten positiven Beispielen und umfangreicher lokaler Forschung ausgewählt wurde.
Den Anlass für dieses Forschungsprogramm bildete der Mangel an geeigneten Konsolidierungsbehandlungen für poröses Gestein sowie mögliche Wechselwirkungen der bisher bekannten Behandlung mit den natürlich vorkommenden Salzen vor Ort. Die Langzeitstudie, die in drei unabhängige aber zusammenhängende Abschnitte gegliedert war, zielte darauf ab, mögliche Wechselwirkungen im Labor zu untersuchen und führte zum Verständnis der komplexen Wechselwirkungen vor Ort.
Weicher und poröser Kalkstein ist besonders anfällig für Schädigungen durch Salze. Ein typisches Beispiel ist der maltesische Globigerinenkalk, ein hochporöser Kalkstein, der für andere im Mittelmeer repräsentativ ist (andere ähnliche Beispiele sind Pietra Leccese und Pietra di Noto) und im Fokus dieser Untersuchungen stand. Es wurden drei, für den Mittelmehrraum repräsentative lösliche Salztypen identifiziert: Natriumchlorid, -sulfat- und -nitrat. In Phase 1 wurden zuvor entsalzte Steinbruchproben künstlich mit den einzelnen Chlorid-, Sulfat- und Nitratsalzen von Natrium verunreinigt, mit Ammoniumoxalat behandelt und unter kontrollierten Laborbedingungen getestet. Die Studie ging dann in Phase 2 über: Ein mit der Phase 1 identischer Satz salzverunreinigter Proben wurde in urbanen, binnenländischen Außenraum gebracht, vor Ort behandelt, für ein Jahr der Witterung ausgesetzt und anschließend in gleicher Weise getestet. In der dritten und letzten Phase wurde ein natürlich verwitterter Stein eines historischen Gebäudes derselben städtischen Umgebung vor Ort charakterisiert, behandelt und untersucht. In allen Fällen wurde die Behandlung mit einer 5%igen Ammoniumoxalat-Monohydrat-Kompresse durchgeführt, eine seit den frühen 1980er Jahren übliche Methode. Die Untersuchung auf unbehandeltem und behandeltem Stein war darauf ausgerichtet, ästhetische Veränderungen durch farbmetrische Methoden zu erfassen. Zudem wurde die Tiefenausdehnung der Calciumoxalatbildung und die Änderung der physikalischen Eigenschaften durch neu gebildetes Calciumoxalat mittels Bohrwiderstandsmessungen und einem „Klebeband-Test“ bewertet sowie die Wassertransporteigenschaften durch die Kontaktschwammmethode. Die Behandlung führte zu einer ästhetischen Verbesserung, die Oberflächenkonsolidierung wurde verifiziert, während ausreichende Transport-Eigenschaften von flüssigem Wasser beibehalten wurden. Die Bildung von Whewellit in einer Tiefe von 0,7 mm bis 1,6 mm konnte mit dem Vorkommen von löslichen Salzen während der Behandlung in Verbindung gebracht werden. Die Ergebnisse wurden als sehr positiv angesehen und haben weitere Forschungsfragen in Bezug auf die Weiterentwicklung der in situ-Konservierung von salzverunreinigtem porösem Kalkstein eröffnet, zumal diese auch für ähnliche Steine im Mittelmeer gelten könnte. Dies bedarf jedoch weiterer Forschung, vor allem in situ.
Im Druck erschienen in: Konsolidieren und Kommunizieren. Materialien und Methoden zur Konsolidierung von Kunst- und Kulturgut im interdisziplinären Dialog. Tagungsband der internationalen Tagung der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim vom 25.-27. Januar 2018, Petersberg 2018, S. 80-91 (= Schriften des Hornemann Instituts 18)
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Beteiligte, Autor/inn/en:
- Tabitha Dreyfuss (Autor/in)
University of Malta
Faculty for the Built Environment - JoAnn Cassar (Autor/in)