EU-Projekt zur Denkmalpflege mit Schulen aus Polen, Litauen und Tschechischer Republik

Im September 2007 startete das EU Bildungs-Projekt „Traces of the Past – Education for the Future“ mit dem Ziel, unter Schülern der beteiligten Staaten (Polen, Litauen, Tschechische Republik, Deutschland) den interkulturellen Dialog über die Vielfältigkeit des kulturellen Erbes in Europa zu fördern. Die Schülergruppen forschten über Kulturerbe ihrer Region und versuchten, bei vernachlässigten Objekten eine professionelle Restaurierung anzustoßen.

Das Alter der beteiligten Schüler aller vier Länder variierte hauptsächlich zwischen 12 bis 17 Jahren, in Litauen waren sogar Grundschüler daran beteiligt. Ähnlich unterschiedlich war das Spektrum der Denkmale, die sich die Schüler/innen aussuchten: Es reichte von Burgen, Kirchen, Zeugnissen jüdischen Kultur über technische Denkmäler und Kriegsgräber, u.a. deutscher Soldaten aus 1. und 2. Weltkrieg. Oftmals standen die Denkmale in Gegenden, in denen sich die Grenzen in den letzten 100 Jahren verschoben haben, so dass die Jugendlichen oftmals Zeugnisse anderer europäischer Kulturen pflegten.

Die Kommunikation untereinander fand vorwiegend über Internet statt, am Ende des Schuljahres präsentierten die Schüler ihre Projekte bei einer Konferenz in Warschau.

Die weiteren Partner waren:

Das Hornemann Institut war der deutsche Partner im Projekt. Es hatte die Aufgabe übernommen, in Deutschland Schulen zur Projektbeteiligung einzuladen, Informationsmaterial über die deutschen Projekte zusammenzustellen und in Deutschland zu verbreiten sowie das Projekt in Deutschland zu evaluieren.

Die Schülerkonferenz mit dem Festakt im Kulturpalast in Warschau in Anwesenheit vieler polnischer Prominenz aus dem Kulturleben war nun der feierliche Abschluss des Projekts, bei dem Dr. Angela Weyer als Expertin die Schülergruppen aus Litauen und der Tschechischen Republik interviewte und beriet.

In Deutschland beteiligen sich vier Schulen an dem Projekt:

  • Der Geschichtslehrer Christian Augustin von der Hildesheimer Robert-Bosch-Gesamtschule wird die seit 1981 existierende Arbeitsgemeinschaft Beth Schalom in das Projekt integrieren. In diesem Jahr will er mit fünf Schüler/innen des neunten Jahrgangs die hebräischen Inschriften der Grabsteine des jüdischen Friedhofes in Hildesheim erfassen und ein Glossar für die verwendeten Wörter erstellen. Ziel ist es, die Dokumentation als Buch zu drucken, um Spuren jüdischen Lebens in Hildesheim zu sichern.
  • Wolfgang Burth und Michael Heitz werden sich mit Schülern des Hartmanni-Gymnasium in Eppingen (Baden-Württemberg) mit der ehemaligen Synagoge im Ort auseinandersetzen und die Restaurierung der Mikwa im Untergeschoss initiieren.
  • Volker Wolter, Leiter des Gymnasium Rahlstedt in Hamburg, setzt seine 11jährige Tätigkeiten für den Wiederaufbau der spätgotischen Dorfkirche in Müsselmow (Mecklenburg-Vorpommern) fort.
  • Oberstufenschüler/innen des Christian - Gymnasium Hermannsburg (Niedersachsen) produzieren unter der Leitung von Frank Dehn und Dr. Jürgen Ganzer einen Dokumentarfilm zum Aufbau der ehemaligen namengebenden mittelalterlichen Burganlage in Hermannsburg. Konkret geht es den Schülern und Schülerinnen darum, die Visionen der Initiatoren einzufangen.

Mit finanzieller Förderung der EU im Rahmen des Programms "Europe for citizens 2007 - 2013".

Die Robert-Bosch-Schüler mit Ihrem Lehrer Christian Augustin, Angela Weyer und Marianna Hajdukiewicz, der polnischen Projektkoordinatorin. (c) Hornemann Institut, 2008.