Aufsatz/Buch

Laue, Claudia:

Machbarkeitsstudie: Abnahme von Bronzierungen mittels Laserstrahlung

01.05.2005

zum Download
DOI (Digital Object Identifier)
Beteiligte, Autor/inn/en:

1 Projekt
Im Mai 2005 wurden am Fraunhofer IWS in Dresden Untersuchungen zur Möglichkeit der Abnahme von Bronzierungen auf einer Schlagmetallfassung mittels Laserstrahlung der Wellenlänge 1064nm vorgenommen.

2 Objekt:
Die Untersuchungen wurden an zwei Schnitzfragmenten einer Pyramidenétagère (nicht mehr zuordenbar) aus dem Besitz der SPSG vorgenommen. Die Schnitzfragmente weisen einen unterschiedlichen Fassungsaufbau auf:
- Originalschnitzwerk um 1695 mit Vergoldung und Schlagmetallfassung und Bronzierung
- Schnitzergänzung 19. Jhd: mit Schlagmetallfassung und Bronzierung

3 Zielstellung
Abnahme der Bronzierung bei Erhalt der unterliegenden ölgebundenen Schlagmetallfassung
Problematik:
Die zu erhaltende Schlagmetallfassung (Messinglegierung) ist thermisch äußerst sensibel. Durch Laserbestrahlung der Wellenlänge 1064nm entstehende Wärme wird aufgrund der geringen Dicke der Schlagmetallauflage in die darunterliegende Schicht des Anlegeöls weitergeleitet. Es kommt zu lokalen Anschmelzungen des Anlegeöls. Resultat dieser Anschmelzungen sind makroskopisch aufgerauhte, matt erscheinende Flächen.
Lösungsansatz:
Um entstehende Wärme abzuleiten, wurden zwei prinzipiell unterschiedliche Verfahren angewandt:
- Spülung mit Stickstoff während der Laserbestrahlung (Trockenreinigung)
- Applikation von Lösemitteln (Aceton und Wasser) alternierend mit der Laserbestrahlung (Feuchtreinigung)

4 Versuchsaufbau
Die Objekte wurden in einem Abstand von ca. 20cm mittels manueller Strahlführung bestrahlt. Variierte Parameter : Frequenz und Pulsenergie
Hilfsmittel:
- Stickstoff aus Druckleitung
- Aceton
- Wasser
- Wattestäbchen zur Applikation der Lösemittel

5 Ergebnisse
An den beiden Fragmenten wurden unterschiedliche Reinigungsergebnisse erzielt. An der Schnitzergänzung aus dem 19. Jhd konnte kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Die Abnahme der Bronzierung gelang lediglich partiell.
Am Originalfragment führte die Applikation von Wasser im Vergleich zur Applikation von Aceton und zur Trockenreinigung zu einem befriedigenden Reinigungsergebnis. Die Bronzierungen konnten abgetragen werden. Die bestrahlten Flächen erschienen minimal bis nicht aufgerauht. Das freigelegte Schlagmetall wies einen zufriedenstellenden Glanzgrad auf.

Download

Volltext zum Download (pdf-Format, ca. 0.16 MB)
Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk steht unter einer Creative Commons BY-NC-ND 3.0 Deutschland Lizenz.

DOI (Digital Object Identifier)

10.5165/hawk-hhg/205

Beteiligte, Autor/inn/en:

  • Claudia Laue (Autor/in)
    E-Mail: claudia-laue@[Diesen Teil löschen]gmx.de