Tagungsbeitrag

Werquet, Jan:

Umgang mit den Wandmalereien beim Wiederaufbau der Trierer Konstantinbasilika unter Friedrich Wilhelm IV. im 19. Jahrhundert

Der Wiederaufbau der Trierer Konstantinbasilika in den Jahren 1844 bis 1856 stand im Spannungsfeld widerstreitender denkmalpflegerischer Vorstellungen: Während der preußische Staatskonservator Ferdinand von Quast ein Restaurierungskonzept entwickelte, das auf die konsequente Erhaltung der antiken Gebäudeteile mit all ihren historischen Veränderungen und Zerstörungsspuren abzielte, setzte sich schließlich die konträre Architekturauffassung der Berliner Architekten der Schinkelschule und des preußischen Königs durch. Dies bedeutete die Schaffung eines einheitlichen Erscheinungsbildes der monumentalen Ziegelarchitektur unter Preisgabe der antiken Putzreste. Lediglich die Putzfragmente in den Fenstergewänden mit ihren figürlichen Bemalungen blieben erhalten und wurden konserviert. Der Vortrag beleuchtet die Genese der beiden Restaurierungskonzepte und diskutiert den Umgang mit den Putzfragmenten vor dem Hintergrund der Berliner Architektur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.