Tagungsbeitrag

Tripps, Johannes:

Zwischen Memoria und liturgischem Spiel. Die Radleuchterstiftungen des hohen Klerus

Bislang galt das Interesse der Forschung überwiegend der Symbolik der romanischen Radleuchter als Himmlisches Jerusalem sowie ihrem Zusammenhang mit Memorialstiftungen des hohen Klerus. Radleuchterstiftungen durch Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte wurden jedoch bis hinauf in die Renaissance gemacht. Entsprechend der sich wandelnden Liturgie erfüllten die Lichterkronen dann – gemäß dem Wunsch ihrer Stifter – noch ganz andere Aufgaben bis hin zur Einbeziehung ins liturgische Spiel. Diese Aspekte ließ die Forschung bisher links liegen. Der Beitrag möchte darum, ausgehend vom bisher von der Forschung erreichten, ein Tor aufstoßen und die Mannigfaltigkeit aufzeigen, die die Kronen von der bernwardinischen Zeit bis hinauf zum Bildersturm erfüllten.


Prof. Dr. Johannes Tripps, geb. 1962 in Heilbronn; 1981-1988 Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie sowie Mittleren und Neueren Geschichte an der Universität Heidelberg; Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes; 1988 Promotion an der Universität Heidelberg; 1988-1993 wissenschaftlicher Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg. Frese Senior Research Fellowship für das akademische Jahr 1993/1994 an der National Gallery of Art, Washington, Center for Advanced Study in the Visual Arts; 1993-1998 wissenschaftlicher Assistent des Direktors am Kunsthistorischen Institut in Florenz; 1996 Habilitation an der Universität Heidelberg; 1999-2001 Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft; 2001 Ernennung zum apl. Professor an der Universität Heidelberg; Ruf auf eine Zeitprofessur für Kunstgeschichte an der Facolté di Lettere e Filosofia der Universität zu Trient (abgelehnt); Januar 2002 - September 2003 Konservator für Kunsthandwerk und Vizedirektor der Stiftung Schloss Oberhofen am Historischen Museum Bern; 2003-2007 Professor für Storia Comparata dell' Arte Europea an der Université degli Studi in Florenz; seit Januar 2008 Professor für Kunstgeschichte der Materiellen Kultur am Fachbereich Medien der HTWK Leipzig