Tagungsbeitrag

Lemke, Werner:

Energiesparendes und nachhaltiges Heizen in Kirchen. Problemlage und Strategien

Im Bereich der Evangelisch – lutherischen Landeskirche Hannovers gibt es etwa 1660 Kirchen und Kapellen. In vielen dieser Kirchen findet sich ein problematisches Raumklima mit hohen Werten für die relative Feuchte. So ist auch in vielen Kirchen in den letzten Jahren eine Schimmelbildung zu verzeichnen, insbesondere die Orgeln sind davon betroffen. Der Aufwand für die Reinigung einer Orgel ist enorm. Wird das Raumklima nicht verbessert, ist die Reinigung nicht nachhaltig und die Schimmelbildung beginnt erneut. Wie können die Kirchen entfeuchtet werden?
Aus Kostengründen werden zunehmend Küsterstunden reduziert, darunter leidet die Pflege der Gebäude und der Ausstattung. Es lagert sich Staub an, der ein guter Nährboden für Schimmelsporen ist. Führt dies zu Folgeschäden?
Der Aufwand für einen einzigen Aufheizvorgang im Winter ist groß. Ist es noch vertretbar, in der kalten Jahreszeit in der Kirche Gottesdienst zu feiern? Oder weicht man besser ins Gemeindehaus aus und lässt die Kirche kalt? Kann es gelingen, mit einer reduzierten Nutzungstemperatur eine vergleichbare Behaglichkeit für die Gottesdienstbesucher herzustellen?
Dies sind Fragen, die die Landeskirche Hannovers zunehmend beschäftigen. Gibt es darauf einfache Antworten? Natürlich nicht. Aber es gibt erste Überlegungen, wie den Problemen begegnet werden kann.

Dipl. – Ing. Architekt dwb Werner Lemke war von 1993 bis 2011 Baudezernent der Klosterkammer Hannover und dort in der praktischen Denkmalpflege tätig. Seit 2012 Landeskirchlicher Baudirektor der Landeskirche Hannovers und dort fachlicher Leiter der kirchlichen Bauverwaltung. Diese betreut vornehmlich die Kirchen und den denkmalgeschützten Gebäudebestand der Landeskirche. Seit 2015 im Sprecherkreis der Konferenz der Baudienststellenleitenden der EKD.