Hochschularbeit

Carola Schüller: Ein ägyptischer Türflügel des 12./13. Jahrhunderts aus dem Museum für Islamische Kunst in Berlin. Holztechnologie und Konservierung. Zurück
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Zusammenfassung: In der Diplomarbeit wird zunächst eine kurze Vorstellung des Türflügels und des ihm zu Grunde liegenden Gestaltungskonzeptes gegeben. Die Kontextanalyse ordnet, ausgehend von den Objektinformationen, über die das Museum für Islamische Kunst in Berlin bezüglich des Türflügels verfügt, den Türflügel seinem historischen Ursprungsumfeld zu. Die Erkenntnisse der technologischen Analyse fließen in Konstruktionsvergleiche anhand von Bildmaterial ein, so dass sich einige Charakteristika der Bauart des Türflügles sowie Abweichungen zu europäischen Herstellungskonventionen erfassen lassen. Zudem werden Dekor und Gestaltungsprinzipien des Türflügels mit denen von Holztüren und Großmobiliar - wie Gebetskanzeln und -nischen - des 12./13. Jahrhunderts verglichen, um die zeitliche Einordnung zu untermauern. Aufgrund der bisher kaum veröffentlichten Literatur zu Konstruktions- und Herstellungstechniken islamischer Holzobjekte können keine weiterführenden Vergleiche - wie Maß- und Materialvergleiche - angestellt werden. Die Erkenntnisse werden hier daher zunächst nur gesammelt. Des Weiteren werden Dokumente und Indizien zur Rekonstruktion der Sammlungsgeschichte des Türflügels zusammen getragen. Ein erster Schwerpunkt der Diplomarbeit liegt auf der Analyse der Werktechnologie. Im Vordergrund stehen dabei die technologischen Untersuchungen zur Herstellung des Konstruktionsgefüges des komplexen Leistengeflechts im Mittelfeld des Türflügelrahmens und der eingeschobenen, polygonalen, beschnitzten Füllungen. Die Identifikation der unterschiedlichen Materialien erfolgt, soweit möglich, mit Hilfe makroskopischer und mikroskopischer Untersuchungsmethoden. Basierend auf der Konstruktions- und Maßanalyse verdeutlichen technische Zeichnungen der Ansichten sowie Schnittzeichnungen die Konstruktion. Die Zustandsanalyse stellt den zweiten Schwerpunkt der Arbeit dar und umfasst die Darstellung und Ursachenforschung der Materialveränderungen bzw. des Materialabbaus und der daraus resultierenden Schäden. Schlechte Lagerungsbedingungen - besonders während der nachkriegsbedingten Auslagerung - verursachten vor allem im unteren Bereich des Türflügelfragments eine extreme Verschmutzung und den fortgeschrittenen Abbau der Materialien. Als Folge zeigen sich an den hölzernen Füllungen eine ausgeprägte Oberflächenrissigkeit und an den Füllungen aus Elfenbein partielle Oberflächenverluste durch Materialzersetzung. Resultierend aus diesen Erkenntnissen wird ein Konservierungskonzept erstellt sowie Vorschläge zur musealen Präsentation und Depotverwahrung gemacht.

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Schlagworte: ägyptisch, Türflügel, Leistengeflecht, Elfenbein
weitere Angaben:
  • Hochschule: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/Göttingen
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Dr. Gerdi Maierbacher-Legl
  • Zweitprüfer/in:  Dipl.-Rest. Jutta Schwed
  • Abgabedatum:  2006
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  141
  • Abbildungen:  73
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