Hochschularbeit

Claudia Spiegel: Die Camaieu-Malereien in der Sommerabtei des Klosters Ottobeuren. Zur Problematik von Pigmentveränderungen an Secco-Malereien. Zurück
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Zusammenfassung: Die Master-Thesis umfasst die Befundsicherung und Untersuchung der Kartuschenmalereien der Sommerabtei des Klosters Ottobeuren in den südwestlichen und südöstlichen Nebenräumen des Kappellenzimmers, oder auch ‚Krankenzimmer’ genannt, sowie der nördlichen Antecamer (Vorzimmer). Die Malereien weisen großflächige Verdunkelungen auf, die in der Arbeit als Pigmentumwandlungen des enthaltenen Bleiweiß zu Bleidioxid identifiziert werden konnten. Während der Arbeiten vor Ort konnte festgestellt werden, dass das vorherrschende Raumklima mit den starken Schwankungen im Außenklima korreliert. Weiterhin konnten in einigen Räumen Feuchteinfiltrationen durch den darüber liegenden Dachboden und damit verbundene Salzkristallisationen an der Malschichtoberfläche verzeichnet werden.

Im Weiteren wurde die Forschung auf dem Gebiet der Bleiweißumwandlung seit Beginn der 1970er Jahre zusammengefasst und wiedergegeben. Auf der Grundlage der bisherigen Forschung wurde die Theorie entwickelt, dass die Bleiweißveränderungen an den Wandmalereien in Ottobeuren ihren Ursprung in Verschmutzungen des vermalten bleihaltigen Pigmentes haben und diese katalytisch auf den Prozess der Verbräunung wirken. In Laborversuchen konnte diese Annahme jedoch nicht bestätigt werden. Abschließend werden konzeptionelle Vorschläge zum Umgang mit den Wandmalereien in den untersuchten Räumen und einer möglichen Rückwandlung der Pigmentveränderungen vorgestellt.

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Schlagworte: Camaieu, Ottobeuren, Sommerabtei, Bleiweiß, Pigmentveränderung, Verbräunung, Bleidioxid
Inhalt: Einleitung
1.Das Benediktinerkloster Ottobeuren
1.1.Objektdaten
1.2.Zeittafel
1.3.Der barocke Klosterneubau unter Abt Rupert II. Neß
1.3.1.Der Grundriss der Klosteranlage
1.3.2.Die Außenarchitektur
1.3.3.Die Innenarchitektur
1.4.Die Sommerabtei
1.4.1.Die Räumlichkeiten
1.4.2.Die ausführenden Maler
1.4.2.1.Franz Benedikt Hermann
1.4.2.2.Elias Zobel
1.4.2.3.Künstlerfamilie Thalheimer
2.Befundsicherung der untersuchten Malereien
2.1.Die Begrifflichkeit Camaieu und Grisaille
2.2.Auswertung der Archivalien des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (BLfD) zu den Räumen der Sommerabtei
2.3.Identifizierung der untersuchten Malereien
2.4.Methodik der Analyse zu Aufbau und Maltechnik
2.4.1.Mörtelanalysen
2.4.2.Nasschemische Analysen
2.4.3.Elektronenmikroskopie und Elementanalyse
2.4.4.Infrarotspektroskopie
2.4.5.Mikroskopische Analyseverfahren
2.5.Beschreibung zu Aufbau und Maltechnik
2.5.1.Das Trägersystem
2.5.2.Die Malschicht
2.5.2.1. Schicht 1 – Die Kalkschlämme
2.5.2.2. Schicht A – Die Zwischenschicht
2.5.2.3. Schicht 2 – Die Grundierung
2.5.2.4. Schicht 3 – Die Farbschicht
I.Die Grüne Farbschicht
II.Die Blaue Farbschicht
III.Die ‚farblose’ Malschicht
2.5.2.5. Schicht 4 – Die Lichthöhungen
2.6.Kartierung zum Bestand und Zustand der Malereien
2.6.1.Bestandskartierung
2.6.2.Die Darstellung und das ikonographische Programm im nordwestlichen Nebenraum
2.6.2.1. Die nördliche Kartusche ‚Math. 2 C. i3 V.'
2.6.2.2. Die östliche Kartusche ‚Math. 25 C ii Ver.’
2.6.2.3. Die südliche Kartusche ‚Johan. 20 C […]’
2.6.2.4. Die westliche Kartusche ‚Johan. 20 C 19 V.’
2.6.3. Zustandskartierung
2.6.3.1. Ausgedünnte Malschicht
2.6.3.2. Schollenartige Abhebung der Malschicht
2.6.3.3. Fehlstellen in der Malschicht
2.6.3.4. Fehlstellen im Malschichtträger
2.6.3.5. Fehlstellen im Stuckrahmen
2.6.3.6. Kondenswasserflecken
2.6.3.7. Punktuelle Verschmutzungen
2.6.3.8. Salzausblühungen
2.6.3.9. Risse
2.6.3.10. Verbräunung
2.6.4. Auswertung der Zustandskartierung
2.7. Untersuchung zur mikrobiologischen Besiedlung
der Malereioberflächen
2.8. Klimamessung
2.8.1. Klimamessung von September 1999 bis Juli 2001
2.8.2. Klimamessung von Dezember 2008 bis Mai 2009
2.8.3. Auswertung der Klimamessung der Jahre 1999 bis 2001
2.8.4. Auswertung der Klimamessung von Dezember 2008 bis Mai 2009
2.9. Zusammenfassung der Untersuchungen der Camaieumalereien im Kloster Ottobeuren
3. Bleiweiß
3.1. Historische Herstellung
3.2. Verwendung von Bleiweiß
3.2.1. Bindemittel für bleiweißhaltige Farben
3.2.2. Ausmischungen von Bleiweiß
3.3. Chemische Umwandlung von Bleiweiß
3.3.1. Verschwärzung – Bildung von Blei(II)-sulfid
3.3.2. Verbräunung – Bildung von Blei(IV)-oxid
3.4. Ursachen der Verbräunung von Bleiweiß
3.4.1. 1976 – grundlegende Untersuchungen zur Verbräunung von Bleiweiß
3.4.2. 1986 – Untersuchungen zu mikrobiell induzierten Farbveränderungen
3.4.3. 1989 – Untersuchungen zur Verbräunung von
Bleipigmenten durch elektrische Entladungen
3.4.4. 2005 - Untersuchungen zur Verbräunung von
Bleiweiß durch Ozoneinwirkung
3.5. Rückwandlung von oxidierten Bleiweißfassungen
4. Theorie zur Verbräunung des Bleiweißpigments in den Malereien des Klosters Ottobeuren
4.1. Versuch 1 – Induzierung einer Verbräunung auf Bleiweißpapier
4.1.1. Versuchsaufbau
4.1.2. Versuchsverlauf
4.1.3. Auswertung
4.2. Versuch 2 – Oxidation von zweiwertigem Blei und Reduktion von vierwertigem Blei in Abhängigkeit des pH-Wertes
4.2.1. Versuchsaufbau
4.2.2. Versuchsverlauf
4.2.3. Auswertung
4.3. Schlussfolgerung
5. Konservierung und Restaurierung der Wandmalereien in Ottobeuren
5.1. Vorversuche zur Löslichkeit der Malschicht
5.2. Vorversuche zur Konsolidierung und Fixierung der Malschicht
5.3. Vorversuche zur Rückwandlung der Bleiweißveränderung
5.4. Konzeptvorschläge
6. Quellenverzeichnis
6.1. Literaturverzeichnis
6.2. Verzeichnis der Archivalien
6.3. Verzeichnis der Internetquellen
6.4. Abbildungsnachweis
6.5. Weiterführende Literatur
7.Anhangverzeichnis

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weitere Angaben:
  • Hochschule: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/Göttingen
  • Art der Arbeit:  Masterarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Dr. Henrik Schulz
  • Zweitprüfer/in:  Jürgen Pursche
  • Abgabedatum:  2009
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  151
  • Abbildungen:  78
 
Kontakt:
 
Claudia Spiegel
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