Hochschularbeit

Nicole Riedl: Provinzialrömische Wandmalerei in Deutschland Geschichte – Historische Werkstoffe - Technologie – Restaurierungsgeschichte im Kontext der Denkmalpflege Dargestellt an ausgewählten Beispielen Zurück
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Grenzach, Megalographie (Bildunterkante entspricht 25 cm)
Zusammenfassung: Zeugnisse der technisch hochentwickelten römischen Wandmalerei sind vor allem in Zentren der römischen Kultur erhalten. Auf gleiche Weise stellen die provinzialrömischen Wandmalereien auf dem Gebiet des heutigen Deutschland ein bedeutendes kunst- und kulturgeschichtliches Zeugnis dar. Zahlreiche Funde der oft nur noch fragmentarisch erhaltenen Wandmalereien bezeugen eine reiche Ausstattung der Paläste und Villen auf provinzialrömischem Boden. Die erhaltenen römischen Wandmalereien sind vielfach beschrieben worden, wohingegen sich die Beschreibungen in Deutschland auf ikonographische und stilistische Merkmale konzentrieren. Weniger intensiv wurde sich bisher mit der Erforschung der angewendeten Technologie zur Herstellung römischer Wandmalereien in den Provinzen beschäftigt, um diese Ergebnisse anschließend mit Beispielen aus Italien zu vergleichen. Es existieren singuläre, veröffentlichte Untersuchungen zu Wandmalereien an bedeutenden römischen Stätten, jedoch keine umfassende Betrachtung und Gegenüberstellung der Untersuchungsergebnisse unterschiedlicher Malereien und deren Regionen und Funktionen. Diese Lücke möchte das vorgestellte Dissertationsthema schließen.
Nach einer eingehenden Literaturrecherche über die Malereien in den deutschen Provinzen werden die bisherigen Untersuchungsergebnisse zusammengestellt, um auf dieser Basis die offenen Fragen klar herauszuarbeiten. Mit Hilfe einer restauratorischen Befundsicherung an einer Auswahl von repräsentativen Malereien ist ein vergleichbares Untersuchungssystem erarbeitet worden. Die Identifikation und Dokumentation der Werke ist durch eine genaue Analyse der Werkstoffe, Herstellungstechniken, Gestaltungstechniken sowie der materiellen Wandlungen durch anthropogene und natürliche Einflüsse erforscht worden.
Mörtel- und Pigmentanalysen sind von allen repräsentativen Malereien durchgeführt worden, um auf diese Art und Weise eine Basis für die technikgeschichtliche Auswertung zu erzielen.
Zudem ist eine Auswertung von schriftlichen Quellen und der Vergleich mit den Überresten in situ durchgeführt worden. Die Malereien sind in Bezug auf unterschiedliche Bautypen und ihre damit verbundenen spezifischen Funktionen verglichen worden – unterschieden wurden Villen- und Stadthäuser, Bade- und Grabanlagen. Alle ausgewählten und nach einem einheitlichen Schema untersuchten Malereien aus Deutschland sind anschließend mit Malereien aus Italien in Beziehung gesetzt worden. Der Vergleich und die Gegenüberstellung der provinzialrömischen Wandmalerei mit den Malereien aus dem italischen Mutterland erhellt Entwicklungsströme und zeigt das Ausmaß der Verbreitung der technischen Kenntnisse auf.
Schließlich wird die Restaurierungsgeschichte der Malereien in Deutschland aufgezeigt und ihr Umgang in der Denkmalpflege. Damit soll eine Sensibilisierung erreicht werden, die den hohen kunst- und kulturgeschichtlichen Wert der Malereien aufzeigt und dabei hilft, die authentische Bewahrung der Überreste zu gewährleisten.

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Inhalt: Vorwort

Einleitung

1. Untersuchungsgegenstand

2. Zielsetzung

3. Forschungsgeschichte
3.1 Rezeptionsgeschichte
3.1.1 Voraussetzungen und Beginn
3.1.2 Das 18. Jahrhundert
3.1.3 Das 19. Jahrhundert
3.1.4 Das frühe 20. Jahrhundert
3.1.5 Die Nachkriegszeit
3.2 Forschungsgeschichte zur Technologie
3.2.1 Schriftliche Quellen
3.2.2 Technologische Forschungen

4. Beschreibung der römischen Dekorationsschemen im architektonischen und
kunsthistorischen Kontext

4.1 Wandmalereien in Villen und Stadthäusern
4.2 Wandmalereien in Badeanlagen
4.3 Wandmalereien in Grabanlagen

5. Untersuchungsmethoden
5.1 Restauratorische Methoden
5.1.1 Identifikation
5.1.2 Phänomenologische Untersuchung
5.1.3 Bildliche Dokumentation
5.2 Naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden
5.2.1 Qualitative Mörtelanalysen
5.2.2 Quantitative Mörtelanalyse
5.2.3 Strukturelle Mörtelanalyse und Verarbeitungstechnik
5.2.4 Strukturelle Malschichtanalyse
5.2.5 Qualitative Malschichtanalyse

6. Ergebnisse -HistorischeWerkstoffe
6.1 Kalk als Bindemittel
6.2. Organische Zusätze
6.3 Mörtelzuschläge
6.3.1 Sande
6.3.2 Hydraulisch wirksame Zusätze
6.3.3 Calcitgries als zeittypisch-materialästhetisches Phänomen
6.3.4 Fasern
6.4 Die verwendeten Pigmente

7. Ergebnisse -Wandmalereitechnik im Zusammenhang mit bestimmten Bautypen
7.1 Putztechnik
7.1.1 Putztechnik in Villen und Stadthäusern
7.1.2 Putztechnik in Badeanlagen
7.1.3 Putztechnik in Grabanlagen
7.2 Maltechnik
7.3 Werkzeugspuren

8. Ergebnisse - Zusammenfassende Diskussion
8.1 Betrachtung der materialtechnischen und technologischen Eigenschaften
8.2 Schichtenabfolge antiker Mörtel
8.3 Carbonatisierungsprozess antiker Mörtel
8.4 Antike Maltechnik
8.5 Exkurs: Römische Glätttechnik
8.6 Die Funktion des Raumes.
8.7 Regionale und zeitliche Einflüsse auf die angewendete Arbeitstechnik

9. Restaurierungsgeschichte im Kontext der Denkmalpflege
9.1 Etablierung der Bodendenkmalpflege
9.2 Antike Malerei –Schnittstelle zwischen Archäologie und Denkmalpflege.
9.2.1 Archäologische Forschung.
9.2.2 Restaurierungswissenschaft.
9.3 Denkmalpflegerische Kategorien im Kontext AntikerMalerei
9.4 Restaurierungsgeschichte antiker Malerei.
9.4.1 Entwicklungen in der Bergungstechnik.
9.4.2 Entwicklungen in den Methoden der Restaurierung.
9.5 Bilanz.

10. Zusammenfassung

11. Bibliographie
Texte zur Denkmalpflege, Grabungsrichtlinien.
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis

12. Anhang
Fototeil
Glossar
Fotodokumentation
Katalogteil
Katalogtext
Naturwissenschaftliche Analysen
Mörtelanalyse
Mörteldatenblätter M1 –M16.
Dünnschliffdatenblätter D1 –D29
Kristalline Zuschläge
Pigmentanalyse.
Bindemittelanalyse.

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weitere Angaben:
  • Hochschule: Otto-Friedrich-Universität Bamberg
  • Art der Arbeit:  Dissertation
  • Erstprüfer/in:  Prof. Dr. Achim Hubel
  • Zweitprüfer/in:  Prof. Dr. Rainer Drewello
  • Abgabedatum:  2007
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  308
  • Abbildungen:  448
 
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Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk steht unter einer Creative Commons BY-NC-ND 3.0 Deutschland Lizenz.
DOI (Digital Object Identifier) 10.5165/hawk-hhg/epublication/9
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