Hochschularbeit

Tina Bielefeld: Untersuchung ausgewählter Kunstharze zur Festigung und Fixierung unterschiedlich erhaltener Malschichten und ihres Kalksteinträgers. Zurück
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Foto: N. Koch, 1990
Zusammenfassung: Zur Konservierung der überwiegend öl-protein-gebundenen Fassungen und ihres Kalksteinträgers am Tympanonrelief "Marientod" (datiert ca. 1310/20) an der St. Martinikirche in Braunschweig wurden verschiedene in der Restaurierung bewährte Kunstharze aus der Gruppe der Acrylharze und Polyvinylacetatharze jeweils in Lösungsmittel gelöst und als Dispersion in je zwei verschiedenen Konzentrationen untersucht. Die Untersuchungen wurden objektbezogen geplant, d. h. es wurden die am Objekt im Vordergrund stehenden Fragestellungen auf das Anforderungsprofil der Kunstharze übertragen.
Zunächst werden die am Relief auftretenden Schäden beschrieben, deren Hauptursache auf eine Verdichtung der Oberfläche durch Gips- und Schmutzkrusten zurückzuführen ist, sowie auf eine um 1842 durchgeführte Ölkonservierung. Die ausgewählten Kunstharze wurden anschließend Versuchen zu Wasserdampfdurchlässigkeit, Luftdurchlässigkeit, Wasseraufnahme, Verträglichkeit mit Salzen, Klebefähigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit unterzogen. Alle Harze erwiesen sich als hoch bis mittel wasserdampfdurchlässig, so daß die endgültige Entscheidung, die Acrylharze (Paraloid® B 72 und Primal® AC 33) am Objekt zu verwenden, auf der Grundlage der übrigen Versuche getroffen wurde.
Einige Fragen blieben offen, so z. B. die Langzeitbeständigkeit der Harze bei der am Objekt festgestellten geringen, aber nicht zu vernachlässigenden Gegenwart von Salzen. Bei entsprechenden Versuchen konnte in diesem Zusammenhang beobachtet werden, daß Salze in Verbindung mit den getesteten Kunstharzen hygroskopisch aktiv bleiben. Kunstharze werden im Außenbereich relativ selten eingesetzt, da sie nach der Trocknung hydrophobe Eigenschaften haben. Da das Marientympanon eingehaust ist und das Relief selbst sich so in vor Bewitterung geschützter Lage befindet, sind die klimatischen Bedingungen nur bedingt mit der Situation eines frei bewitterten Objektes vergleichbar.
Im Anschluß an eine Anwendung der Harze am Objekt sollte eine regelmäßige Wartung des Reliefs gewährleistet sein, da dies nicht nur der Erhaltung des Objektes, sondern auch der Überprüfung der Alterungsbeständigkeit der Harze dient.

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Schlagworte: Kunstharze, Harze, Acrylharze, Braunschweig, Elmkalkstein, Kalksteinträger, Konservierung, St. Martinikirche, Ölkonservierung
Inhalt: 1 Einleitung
1.1 Vorstellung des Objektes
1.2 Ergebnisse der vorangegangenen Facharbeit zum Diplom
1.3 Malträger und Fassungen am Braunschweiger Marientodrelief
1.3.1 Zum Bildhauermaterial und Malträger Elmkalkstein
1.3.2 Die Malschichten - Bemerkungen zum Begriff Tempera
1.4 Maßnahmen am Marientympanon seit 1980
1.4.1 Die Laserreinigung des Marientympanons

2 Aufgenommene Schäden und Schadensursachen am Relief
2.1 Kartierungen
2.2 Schadensphänomene und Schadensursachen an Fassungen und Kalksteinträger
2.2.1 Krusten
2.2.2 Fehlstellen am Relief
2.2.3 Zermürbung des Steins
2.2.4 Schalenbildung und Aufspaltungen in Lager am Stein
2.2.5 Absandende und abmehlende Bereiche am Stein
2.2.6 Verlust der Malschicht
2.2.7 Abheben der Malschichten vom Untergrund mit Schollenbildung
2.2.8 Abpudern der Malschichten
2.2.9 Überschlämmte Bereiche an Stein und Fassung
2.2.10 Sandende Fugen
2.3 Weitere Schadensursachen
2.3.1 Alterung öl-protein-gebundener Malschichten im Außenbereich

3 Schadensfortschritt seit 1991

4 Untersuchungen am Objekt
4.1 Belastung durch Salze
4.1.1 Ermittlung der Salzverteilung durch Kompressenauflagen - Versuchsaufbau
4.1.2 Beschreibung der beprobten Bereiche
4.1.3 Ergebnis der Analysen und Auswertung
4.1.4 Mögliche Schäden durch Salze
4.2 Untersuchung der Oberflächenverdichtung
4.3 Messungen der Flüssigkeitsaufnahme nach Mirowski
4.3.1 Versuchsdurchführung und Ergebnisse
4.3.2 Ergebnis der Messungen
4.4 Luftpermeabilitätmessung
4.4.1 Versuchsaufbau und Prinzip der Messung
4.4.2 Ergebnisse und Auswertung
4.5 Anwesenheit von Insekten und mikrobieller Befall
4.6 Klimasituation in der Einhausung
4.6.1 Beschreibung der Klimasituation
4.6.2 Ergebnis

5 Notwendige Maßnahmen zur Sicherung von Malschichten und Stein
5.1 Zum Begriff Festigung
5.2 Zum Begriff Fixierung
5.3 Anforderungen an eine Festigung und Fixierung

6 Kunstharze – Definition und Anwendung in der Restaurierung
6.1 Harz in Lösung - Harz als Dispersion
6.2 Acrylharze
6.2.1 Das Acrylharz Paraloid® B 72
6.2.2 Die Acrylharzdispersion Primal® AC 33
6.3 Polyvinylacetatharze
6.3.1 Das Polyvinylacetatharz Mowilith®
6.4 Auswahl des Lösungsmittels
6.5 Alterungsbeständigkeit von Kunststoffen
6.6 Aspekt der Reversibilität im Zusammenhang mit Kunststoffen

7 Übersicht der Eigenschaften der Kunstharze Paraloid®B 72, Primal® AC 33, Mowilith® 30 und Mowilith® DM 771
7.1 Ansatz der ausgewählten Kunstharze
7.2 Verwendete Kürzel für die Kunstharze

8 Untersuchung der ausgewählten Kunstharze mit Hilfe von Labortests
8.1 Prüfkörpervorbereitung
8.2 Wasserdampfdiffusion
8.2.1 Durchführung des Versuchs zur Wasserdampfdurchlässigkeit und Prinzip der
Messung
8.2.2 Wasserdampfdiffusion der ausgewählten Kunstharze auf neutralen Probekörpern –
Versuchsdurchführung und Ergebnisse
8.2.2.1 Auswertung
8.2.3 Wasserdampfdiffusion von ausgewählten Anstrichen – Versuchsdurchführung und
Ergebnisse
8.2.3.1 Auswertung
8.2.4 Wasserdampfdiffusion von Anstrichen in Verbindung mit einer
Kunstharzbeschichtung
8.2.4.1 Auswertung
8.2.5 Zusammenfassung der Wasserdampfdiffusionsversuche
8.3 Luftpermeabilität
8.3.1 Ergebnisse und Auswertung
8.4 Filmbildung
8.4.1 Ergebnisse
8.4.2 Auswertung
8.5 Verträglichkeit mit Salzen
8.5.1 Versuchsaufbau und Ergebnisse
8.5.2 Auswertung
8.6 Wasseraufnahme
8.6.1 Versuchsaufbau
8.6.2 Ergebnisse
8.6.3 Auswertung
8.7 Temperaturwechselbeständigkeit der ausgewählten Kunstharze
8.7.1 Versuchsaufbau und Ergebnisse
8.7.2 Auswertung
8.8 Optische Veränderungen
8.8.1 Versuchsaufbau und Ergebnisse
8.8.2 Auswertung
8.9 Eindringverhalten

8.9.1 Versuchsaufbau und Ergebnisse
8.10 Klebefähigkeit
8.10.1 Versuchsaufbau und Ergebnisse
8.10.2 Auswertung
8.11 Abschlußauswertung der Versuchsergebnisse und Zusammenfassung
8.12 Offene Fragen im Zusammenhang mit der Untersuchung der Kunstharze

9 Anwendung der Harze am Objekt

10 Überlegungen zur weiteren Gesamtbehandlung des Objektes

11 Zusammenfassung und Ausblick

12 Literatur

13 Anhang

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weitere Angaben:
  • Hochschule: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/Göttingen
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Jan Schubert
  • Zweitprüfer/in:  Dr. Erwin Stadlbauer
  • Abgabedatum:  2001
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  150
  • Abbildungen:  21
 
Kontakt:
 
Tina Bielefeld
Bürgerstraße 28
Tina Dömling (geb. Bielefeld)
01127  Dresden
Deutschland
 
Download:
 
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Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk steht unter einer Creative Commons BY-NC-ND 3.0 Deutschland Lizenz.
DOI (Digital Object Identifier) 10.5165/hawk-hhg/94
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