Hochschularbeit

Christina Neubacher: Ein altägyptischer Ritualgegenstand (Menit): Kunstgeschichtliche und naturwissenschaftliche Untersuchungen, Überlegungen und Diskussion zum konservatorisch‐restauratorischen, wissenschaftlichen und museologischen Umgang, Durchführung konservatorischer und restauratorischer Maßnahmen Zurück
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Zusammenfassung: Im Ägyptischen Museum der Universität Leipzig wird zurzeit ein Teilstück eines altägyptischen
Ritualgegenstandes, ein sogenanntes Menit, aufbewahrt. Das Museum Schloss Hinterglauchau im
sächsischen Glauchau ist der Besitzer des Menits. Im Ägyptischen Museum sollte die Untersuchung,
Konservierung und Restaurierung des derzeit unbehandelten Objektes vorgenommen werden. Dies
sind die Aufgabenstellungen der vorliegenden Diplomarbeit.
Die Erhaltung eines altägyptischen Metallobjektes im unrestaurierten Zustand stellt eine Seltenheit
dar. Altägyptische Objekte aus Metall sind in den Museen oftmals bereits bearbeitet und deshalb
in ihrem Informationsgehalt verändert.
Das altägyptische Bronzeobjekt setzt sich in seiner vollständigen Form aus einem länglichen Teil
mit ovalem Abschluss, dem Menit, und einer angewinkelten, schildähnlichen Scheibe, der Agis,
zusammen. Zusätzlich waren an kleinen Ösen Perlenketten angebracht. Der Ritualgegenstand
diente bei Kultfeiern als Klapper‐ und Rasselinstrument, mit welchem durch rhythmische
Bewegungen rasselnde Geräusche erzeugt werden konnten.
Bei dem vorliegenden Objekt sind derzeit keine Informationen zum Verbleib der Agis und der
Perlenketten bekannt. Nur das Menit, das Griffstück des Ritualgegenstandes, hat sich erhalten.
Der unrestaurierte Zustand des Menits ermöglichte es, authentische Informationen zum Objekt zu
gewinnen. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Ägyptologie, Chemie und Mineralogie
wurde das Menit untersucht.
Die Auswertung von ägyptologischen und kunstgeschichtlichen Informationen sowie die
Einbeziehung von Vergleichsobjekten brachten Hinweise zur Herkunft, Verwendung und Datierung.
Visuelle und quantitative Untersuchungen halfen die verwendeten Materialien zu identifizieren
und Fragen zur Herstellungstechnik des Menits zu klären.
Eine Beschreibung des Zustandes des Objektes diente der Einschätzung aus konservatorischer
Sicht. Die notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung konnten auf Grundlage der dabei gewonnenen
Ergebnisse festgelegt werden.
In Bezug auf die Restaurierung bestanden verschiedene Erwartungshaltungen, die sich aus den
unterschiedlichen Interessen der beteiligten Wissenschaften, aus der Sicht des Museums und des
Besitzers ergaben. Nach der Gegenüberstellung der daraus resultierenden Varianten einer
Konservierung und Restaurierung wurden die objektbezogenen Maßnahmen festgelegt.
Am Objekt wurden Sicherungsmaßnahmen und eine partielle Freilegung durchgeführt. Die dabei
gewonnenen Erkenntnisse und die Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen sind
Bestandteil dieser Arbeit.
Ergänzend werden verschiedene Vorschläge hinsichtlich einer zukünftigen Präsentation und des
Ausstellungsaufbaus angefügt. Die Präsentation des Menits in der Dauerausstellung des
Ägyptischen Museums der Universität Leipzig steht nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten zur
Diskussion.

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weitere Angaben:
  • Hochschule: FH Erfurt
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Abgabedatum:  2002
  • Sprache:  Deutsch
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