Hochschularbeit

Petra Dariz: Die Pietá im Kloster Marienburg - Eine Studie zu mittelalterlichem Kunststein Zurück
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Zusammenfassung: Die bisherige Einordnung des Vesperbildes in der Benediktinerabtei Marienberg in Südtirol als Steinguß konnte nicht bestätigt werden. Die Figurengruppe erwies sich als mittelalterliche Stuckplastik, schichtweise in der Antragtechnik geformt und nachgeschnitten. Das Kunststeinmaterial wurde mittels Polarisations- und Rasterelektronenmikroskopie, Energiedispersiver Röntgenelementanalyse, Röntgendiffraktometrie, Thermogravimetrischer Analyse, Ultraschall und Röntgenstrahlung untersucht. Wie die durchgeführten Analysen zeigten, besteht der Bildträger hauptsächlich aus Calciumsulfatdihydrat (>95%), wobei der gedrungene Kristallhabitus auf hochgebrannten Gips (>800°C) hindeutet. Daneben konnten die Phasen Anhydrit, Coelestin, Calcit, Dolomit und Quarz nachgewiesen werden. Diese Mineralzusammensetzung deckt sich mit den Resultaten von Gipsproben aus dem Südtiroler Obervinschgau, was eine einheimische Provenienz des Bildwerkes nahe legt. Eingebettet wurden die naturwissenschaftlichen Analysen in eine Charakterisierung des Bildtypus der Pietá sowie in eine kunsthistorische Eingliederung des untersuchten Vesperbildes in die mittelalterliche Kunststeinplastik Südtirols. Eine C14-Datierung bestätigte mit einem ermittelten Alter von 590 ±40 Jahren die bisher rein stilkritisch erfolgte zeitliche Einordnung der Figur und motiviert zudem angesichts der trecentesk geprägten rekonstruierten ersten Fassung eine etwas frühere Entstehung.

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weitere Angaben:
  • Hochschule: Hochschule der Künste Bern
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Ueli Fritz
  • Zweitprüfer/in:  Dr. Frank Winnefeld
  • Abgabedatum:  2004
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  65
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