Ausstellung

Restaurierung historischer Holzarchitektur in Japan

Ausstellung mit Einführungsvortrag in der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fachbereich Architektur, Hildesheim, Am Hohnsen 2, 1. OG,
vom 19.5. bis 27.5.1999

Spätestens seit ihrer Vorstellung durch Frank Lloyd Wright und Bruno Taut begeistert die historische Holzarchitektur Japans die hiesige Fachwelt. Über den Schutz und die Instandsetzung dieses einzigartigen historischen Erbes war bislang in Europa jedoch wenig bekannt gewesen. Dabei kann die Denkmalpflege in Europa vieles von den dortigen Techniken und Konzepten lernen und manches auch bei der Restaurierung unserer historischen Holzarchitektur anwenden.

In dieser Wanderausstellung wurden zum ersten Mal in Deutschland durch Photos, historische Bauteile und Modelle die Restaurierungsmethoden der japanischen Denkmalpflege vorgestellt.

Im Mittelpunkt stand die Instandsetzung der um 1300 entstandenen Fudo-Halle, die der buddhistischen Gottheit Fudo geweiht ist und vom Staat als Nationalschatz geschützt wird. Die Halle steht im Haupttempel der Shingon-Schule des Buddhismus auf dem 80 km von Osaka gelegenen Berg Koya.

Ergänzungen an historischen Bauteilen zeigten exemplarisch die in Japan angewandten Methoden. Modelle von Rinden-, Holzschindel- und Ziegeldächern machten die Techniken und Materialvielfalt bei der Dachhaut historischer Bauwerke erfahrbar. Typische Holzverbindungen an historischen Bauteilen gaben einen unmittelbaren Eindruck, wie in Japan Holzarchitektur repariert wird.

Die Ausstellung wurde vom Hornemann Institut in Kooperation mit der HAWK Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fachbereich Architektur gezeigt.

Zusammengetragen wurde die Ausstellung von dem Kunsthistoriker und Schreinermeister Christoph Henrichsen, der drei Jahre an der Restaurierung einer Tempelhalle teilnahm. Zuerst wurde sie auf der denkmal' 98 gezeigt und dort auch prämiert.


 

Instandsetzung der um 1300 entstandenen Fudo-Halle; (c) Foto: Christoph Henrichsen, Andernach