Hochschularbeit
Eva Elisabeth Herschberger: | Schädigungspotential von Flechten auf Kalksteinoberflächen am Beispiel der Sockelsteine des Großen Tempels in Hattuscha | Zurück |
Sprache: | Original - Übersetzung | |
Seitenübersicht: |
  |
Zusammenfassung: | Hattuscha, die ehemalige Hethiter Hauptstadt, wurde vor rund 3000 Jahren verlassen und durch einen verheerenden Brand zerstört. Ende des 19 Jh. wurde die Stadtanlage wiederentdeckt und seitdem vom Deutschen Archäologischen Institut ausgegraben. Im Rahmen der Kooperation des DAI und der Fachhochschule Erfurt konnte eine Materialsammlung für die Bachelorarbeit angelegt werden. Heute sind noch die Überreste einiger Bauwerke zu sehen, die z.T. stark beschädigt sind und von Flechten und höheren Pflanzen bewachsen werden. An den Sockelsteinen des Großen Tempels ist eine sehr hohe Diversität an Flechten zu beobachten, von denen nur ein Bruchteil, etwa 35 Arten identifiziert sind. Bisherige Beobachtungen führten zu der Vermutung, dass Flechten einen korrosiven Einfluss auf die Gesteinsoberfläche haben. Diese Beobachtung bestätigte sich für manche Flechtenarten. Schädigungsprozesse durch Flechten entwickeln sich sehr langsam, so dass in geologischen Zeitmaßstäben gedacht werden muss. Deswegen sind sie auch gegenüber anderen Schädigungsmechanismen vernachlässigbar. Darüber hinaus kann in Blick auf den auftretenden Bröckelzerfall durchaus auch eine schützende Wirkung durch Flechten beobachtet werden. Ein weitaus größeres Schädigungspotential stellen Besucher dar, die auf den Sockelsteinen herum laufen. Eine Reinigung der Sockelsteine ist nur da sinnvoll, wo konservatorische Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Jedoch bleibt selbst dann abzuwägen, ob eine Reinigung nicht mehr Schäden erzeugt als ein Belassen des Ist- Zustandes. Die bisher verwendeten Reinigungsmethoden führten ausschließlich zu einem fragwürdigen Ergebnis. Die Prävention der Sockelsteine vor schädlichen Einwirkungen durch Besucher ist unbedingt notwendig. Es wäre sinnvoll wieder Schilder aufzustellen und stark gefährdete Sockelsteine gegebenenfalls abzusperren. Um herauszufinden, ob Flechten mehr Schädigungs- oder Schutzpotential haben, sollte ein jährliches Monitoring bestimmter Bereiche durchgeführt werden. Im Bereich des Bröckelzerfalls kann ein Monitoring helfen einzuschätzen, ob eine Konservierung oder der Flechtenbewuchs den besseren Schutz darstellen. |
weitere Angaben: |
|
Das Hornemann Institut verfügt ausschließlich über die hier angezeigten Informationen. Für weitere Informationen oder Kopien der Hochschularbeit wenden Sie sich bitte an den Autor/die Autorin - oder wenn kein Kontakt angegeben ist - an die Sekretariate der jeweiligen Fakultäten.