Aufsatz/Buch

Weyer, Angela:

Gekratzte Bilder. Einführung in die Hildesheimer Tagung „Sgraffito im Wandel“

2019

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Unter Sgraffito versteht man – grob gesagt - Dekorationen im Putz, die durch die Abnahme von Teilen der oberen Putz- oder Tüncheschichten entstehen.
Sgraffito-Dekorationen sind durch eine große Bandbreite an Materialien, Techniken, Themen und Erhaltungsproblematiken gekennzeichnet. Es gibt die Technik in Italien ab Beginn des 14. Jahr-hunderts, ab dem 16. Jahrhundert auch in Österreich, Süddeutschland, Böhmen, Mähren, Pommern und Schlesien. Im 17. und 18. Jahrhundert findet man sie nur noch in Spanien und im Alpenraum, bis sie dann Mitte des 19. Jahrhundert in Deutschland "wiederentdeckt" wird und sich bis Anfang des 20. Jahrhunderts verstärkt über größere Teile Europas ausbreitet, um dann nach dem Zweiten Weltkrieg wieder verstärkt genutzt zu werden. Der Tagungsort Hildesheim ist ein Beispiel dafür. Die in Sgraffito-Technik dargestellten Sujets reichen von architektonischen, figürlichen und ornamentalen Darstellungen bis hin zum politischen Manifest: Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich Sgraffito-Dekorationen aufgrund ihrer vermeintlich sehr haltbaren Technik weitgehend nur an Außenfassaden finden.
Die Einführung gibt einen kurzen Einblick in den europäischen Forschungstand und erläutert Konzept und Zielsetzung der Tagung sowie die Auswahl der Referent/inn/en und Poster. Schließlich soll ein Ausblick gegeben werden, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Erhaltung von Sgraffito-Dekorationen und seiner kulturellen und kulturpolitischen Bedeutung über die nationalen Grenzen hinweg vorangetrieben werden könnten.

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The Merriam-Webster dictionary defines Sgraffito as "decoration by cutting away parts of a surface layer (as of plaster or clay) to expose a different colored ground."
Sgraffito decorations are characterized by a wide range of materials, techniques, themes, and conservation problems. First used in Italy at the beginning of the fourteenth century, this technique is found from the sixteenth century onwards also in Austria, Southern Germany, Bohemia, Moravia, Pomerania and Silesia. During the seventeenth and eighteenth centuries, Sgrafitto was produced only in Spain and the Alps until its "rediscovery" in Germany in the middle of the nineteenth century. It spread over larger parts of Europe until the beginning of the twentieth century and again after the Second World War—indeed, the conference location Hildesheim provides characteristic examples of this.
The themes carried out in Sgraffito technique range from architectural, figurative and ornamental motifs to political manifestos. This is partly due to the perception of Sgraffito decorations as a particularly durable technique, which was mainly used on external façades.
The introduction gives a brief insight into European research and explains the concept and objectives of the conference as well as the selection of the speakers and posters. The text concludes with an outlook on how scientific research findings on the preservation of Sgraffito decorations and their cultural significance could be advanced beyond national borders.

Im Druck erschienen in: Sgraffito im Wandel / Sgraffito in Change. Materialien, Techniken, Themen und Erhaltung / Materials, Techniques, Topics, and Preservation. Tagungsband der internationalen Tagung an der HAWK Hildesheim / Holzminden / Göttingen, 2.- 4. November 2017 in Hildesheim, hg. von Angela Weyer und Kerstin Klein, Petersberg 2019, S. 12-27 (= Schriften des Hornemann Instituts 19; Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 51)

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