Tagungsbeitrag
Lutz, Gerhard:
Der Heiligsprechungsprozess Bischof Bernwards und der Umbau von St. Michael seit der Mitte des 12. Jahrhunderts
Die Verehrung Bischof Bernwards nahm ab der Mitte des 12. Jahrhunderts einen nachhaltigen Aufschwung, nachdem im Jahr 1150 eine Mainzer Provinzialsynode den Mönchen von St. Michael die kultische Verehrung ihres Gründers erlaubte. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Kirche und die Klostergebäude grundlegend neu gestaltet. Die offizielle Heiligsprechung Bernwards 1192 setzte weitere Umbaukampagnen in Gang, die mit dem Einbau der berühmten Bilderdecke in den 1230er Jahren einen Höhepunkt erreichen sollte.
Der Beitrag wird die Erneuerung der Klosterkirche und seiner Ausstattung unter einer ganzheitlichen Perspektive betrachten. Die Baumaßnahmen sollen dabei in Bezug zur künstlerischen Ausstattung gesetzt werden, zu der neben den Chorschranken und der Bilderdecke auch wichtige Schatzstücke und Handschriften gehören. Sie legen Zeugnis für ein beispielloses Programm ab, das sich inhaltlich und künstlerisch in vielfältiger Weise auf den Stifter Bernward bezieht.
Dr. Gerhard Lutz promovierte nach einem Studium der Kunstgeschichte und Geschichte an den Universitäten Freiburg, Wien, Bamberg und Berlin (TU) 2001 bei Prof. Dr. Robert Suckale mit einer Arbeit über die sächsischen und westfälischen Kruzifixe der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Anschließend war er bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden, wo er seitdem als Lehrbeauftragter tätig ist.
Im Zuge seiner wissenschaftlichen Tätigkeit für das Dom-Museum Hildesheim seit 2001 beschäftigt er sich intensiv mit der mittelalterlichen Geschichte Hildesheims und bereitet derzeit einen neuen Kunstführer zu St. Michael vor.
Weitere Infos mit Schriftenverzeichnis unter: www.gerhardlutz.de