Tagungsbeitrag

Korb, Christine:

Simple and Quiet Painting - Restauratorische Überlegungen zur Verbindung gebrochener Kunststoffplanzen aus Polyethylen in einem Werk von Martial Rayss

Aus Anlass einer Beschädigung von Kunststoffpflanzen, die zu dem 1965 entstandenen Werk Simple and Quiet Painting des französischen Künstlers Martial Raysse gehören, wurde im Rahmen der Forschungsarbeit nach einer Möglichkeit gesucht, gebrochene Teile aus Polyethylen wieder miteinander zu verbinden. Die besondere restauratorische Problematik ergab sich dabei mit der geringen Adhäsionsbereitschaft, die der Werkstoff Polyethylen, aus dem die Plastikpflanzen hergestellt wurden, den meisten Stoffen gegenüber zeigt. Ohne eine spezielle Vorbehandlung seiner Oberfläche gilt der Kunststoff allgemein als schwer verklebbar, so dass eine Verbindung der gebrochenen Pflanzenteile anhand der in der restauratorischen Praxis üblichen und bewährten Klebemittel nicht möglich erscheint.

Das Hauptaugenmerk der Untersuchung lag auf der genauen Betrachtung des Werkstoffes Polyethylen und seinen Eigenschaften sowie der anschließenden Recherche und Untersuchung geeigneter Verbindungsverfahren für diesen Kunststoff. Mögliche Verfahren wurden in Hinblick auf eine ausreichende Festigkeit und restauratorisch-ethische Eignung überprüft. Basierend auf dem Ergebnis der Untersuchung wurden ausgewählte Methoden anschließend an einem Dummie auf ihre Anwendbarkeit am Objekt erprobt.

Christine Korb, B.A., M.A., Restauratorin; 1995 – 2002 Studium Kunstgeschichte, Mittlere und Neuere Geschichte, Italianistik an den Universitäten Kiel, Leipzig und Berlin (TU);
2004 – 2007 Bachelorstudium Präventive Konservierung, 2007 - 2009 Masterstudium Konservierung und Restaurierung, Fachklasse: Gefasste Holzskulpturen und Gemälde, an der HAWK;
seit November 2009 als Restauratorin angestellt bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin - Brandenburg


Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin - Brandenburg