Tagungsbeitrag

Riedl, Nicole:

Umgang mit salzbelasteten Wandmalereien im Außenbereich. Ergebnisse zum aktuellen Forschungsprojekt an der Konstantinbasilika in Trier

Die römischen Malereien an der Konstantinbasilika in Trier sind seit ca. 150 Jahren der freien Außenbewitterung ausgesetzt. Die direkte Einwirkung von intensiven Klimaschwankungen ermüden und zersetzen das historische Material umso mehr, da bauschädliche Salze vorhanden sind. In hohem Maß treten sowohl Gips als auch Magnesiumsulfate auf. Auffällig ist, dass die Magnesiumsulfate in unterschiedlichen Hydratationsstufen vorkommen, sowohl als Epsomit (MgSO4 x 7H2O) als auch als Hexahydrit (MgSO4 x 6H2O). Höhen- und Tiefenprofile der Salzbelastung in den Mörteln und die Gegenüberstellung der Salzkonzentrationen von Nord- und Südlaibung verdeutlichten die erhöhte Schadensprogression durch das einwirkende schwankende Umgebungsklima.
In einem interdisziplinär angelegten Projekt werden seit 2008 Lösungswege zum Umgang mit den salzbelasteten Malereien aufgezeigt und Salzverminderungskompressen angewandt. Ziel ist die Erhaltung der wertvollen Wandmalereien in situ.


Prof. Dr. Dipl.-Rest. Nicole Riedl, Studium der Restaurierung an der FH Köln; anschließend Aufbaustudium Denkmalpflege an der Universität Bamberg; Dissertation über „Provinzialrömische Wandmalerei in Deutschland. Geschichte, historische Werkstoffe, Technologie, Restaurierungsgeschichte im Kontext der Denkmalpflege“, die mit dem Kulturpreis Bayern 2008 ausgezeichnet wurde;
in ihren Forschungsprojekten befasst sich Nicole Riedl insbesondere mit der Erhaltung antiker Malereien und Verputze
Weitere Infos unter: http://www.hawk-hhg.de/kulturgut/kulturgut_157117.php