Hochschularbeit
Lisa Reischer: | Im Schatten des Hochaltars: Zwei mechanische Leuchterengel aus der Pfarrkirche St. Wolfgang im Salzkammergut (um 1525/35). Untersuchung und Konservierung eines spätgotischen Skulpturenpaares | Zurück |
Sprache: | Original - Übersetzung | |
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Zusammenfassung: | Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung und Konservierung eines polychrom gefassten Skulpturenpaares aus der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Wolfgang im Salzkammergut. Die beiden mit Leuchterengeln bekrönten Prozessionsstangen stehen an der Nord- bzw. Südwand des Presbyteriums, neben dem berühmten Flügelaltar des Michael Pacher, wo sie in den vergangenen Jahrhunderten eine besondere Rolle im Gottesdienst spielten: Das bewegliche Glöckchen, das jeder Engel in seiner Hand hält, konnte mithilfe eines Schnurzuges zur Wandlung geläutet werden, kam aber sicherlich auch bei feierlichen Prozessionen zum Einsatz. Die Kombination vielfältiger Funktionen – Leuchterengel, Signalgeber zur Wandlung, Prozessionsstange – in einem Skulpturenpaar erscheint nach der Sichtung vergleichbarer Beispiele nahezu einzigartig. Über die Provenienz der Skulpturen ist nichts bekannt, lediglich ein Wappen auf einem der Glöckchen könnte eventuell Hinweise auf einen Stifter geben. Stilistisch lassen sich die in einer arbeitsteiligen Werkstatt angefertigten Skulpturen mit dem „zweiten spätgotischen Barock“ in Verbindung bringen, der in Oberösterreich unter dem Einfluss von Meistern wie Hans Leinberger oder Andreas Lackner steht. Auf dieser Zuordnung basiert auch ihre Datierung in die 20er oder 30er Jahre des 16. Jahrhunderts. Umfangreiche materialtechnologische Untersuchungen führten zu der Erkenntnis, dass die ursprüngliche Substanz von Holzträger und Fassung weitgehend erhalten ist. Nur Stangen und Kapitelle wurden aus unbekannten Gründen gekürzt. Eine partielle Überfassung stammt aus dem 19. Jahrhundert, lässt sich aber nicht, wie anfangs vermutet, in einen Zusammenhang mit der etwa zeitgleichen Restaurierung des Pacher-Altars bringen. Nach einer Erhebung des Erhaltungszustandes und der Erfassung sämtlicher Schäden wurde unter Berücksichtigung des ursprünglichen und auch für die Zukunft vorgesehenen Aufstellungskontextes im Kirchenraum ein Konservierungs- und Restaurierungskonzept erarbeitet, das die Erhaltung der überlieferten Substanz in den Vordergrund stellt, jedoch auch zurückhaltende Maßnahmen zur Verbesserung der Lesbarkeit vorsieht. Ausgeführt wurde das Konzept im Rahmen dieser Diplomarbeit exemplarisch an einem Engel mit zugehöriger Prozessionsstange. Durchgeführte konservatorische Maßnahmen waren die Bekämpfung des aktiven Anobienbefalls, die Festigung fraßgeschädigter Holzbereiche und partielles Kitten der Fraßgänge, die Verleimung von Brüchen sowie die Anfertigung von Holzergänzungen, wo eine konservatorische Notwendigkeit dazu bestand. Die Fassung wurde gereinigt und unter besonderer Berücksichtigung der unterbundenen Azuritfassung konsolidiert. Fremdmaterialien auf der Oberfläche wie Kerzenwachs, Farbtropfen oder Leimspuren wurden entfernt; Fassungsfehlstellen wurden farblich zurückgedrängt. |
Schlagworte: | Leuchterengel, Prozessionsstangen, mechanische Bildwerke, Azurit, Konsolidierung |
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Zugehörige Internetseite | https://repository.akbild.ac.at/de/alle_inhalte/query;fq=%7B%22fulltext%22:%5B%22reischer%22%5D%7D;st=0;sz=50/22906 |
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DOI (Digital Object Identifier) | https://dx.doi.org/10.21937/ctej-xf48 |
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