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Weyer, Angela:

Das Klostergebäude bis zum Dreißigjährigen Krieg

2000

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Zur Zeit des Gründers Bischof Bernwards gab es im Michaelkloster mindestens drei Sakralbauten: die 996 geweihte Heiligkeuzkapelle (später: St. Lamberti) nördlich des Kreuzgangs, die große, 1010 begonnene und 1033 endgültig geweihte Abteikirche, sowie die 1022 geweihte Martinskirche, die sich “dazwischen” befunden haben soll. Im Gegensatz zu anderen Benediktinerklöstern, bei denen sich bis zum 12./13. Jahrhundert ein relativ festes Raumgefüge herausgebildet hatte, liegt hier der Kapitelsaal nicht im Ost-, sondern im Westflügel nahe des Stiftergrabs in der Krypta und des darüber gelegenen Mönchschors. Untypisch ist auch die Einbindung der Heiligkreuzkirche in den Klausurbereich, die Lage der Martinskirche, das Fehlen des vierten Klausurflügels und die schmalen Ausmaße des Ostflügels. Die um 1220/30 entstandenen Portale im Westflügel weisen die Existenz eines differenzierten Raumgefüges mit Kapitelsaal und Auditorium nach, um die Jahrhundertmitte entstanden wohl die Gewölbe von West- und Nordflügel. Die für das 14. Jahrhundert überlieferten Baumaßnahmen von der Bibliothek und der Kapelle der hll. Philipp und Jakob sowie die Bemühungen um die Gräber des Stifters und früherer Äbte deuten darauf hin, dass der für St. Michael bezeugte monastische Niedergang nicht stark gewesen ist. Nach dem Beitritt zur Bursfelder Kongregation 1453 wurde St. Lamberti erweitert, ein neues Krankenhaus über den östlichen Kreuzgang sowie eine Klostermauer gebaut sowie die Fenster in das Seitenschiff der Kirche gebrochen. 1543 wurde die Klosterkirche den Lutheranern übergeben und St. Lamberti profaniert.

Im Druck erschienen in: Der Kreuzgang von St. Michael in Hildesheim. 1000 Jahre Kulturgeschichte in Stein, Hameln 2000, S. 16-29 (=Schriften des Hornemann Instituts 2; Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 20)

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