Conference paper

Jager, Markus; Becker, Mirco:

Architekturfragmente im Stadtraum Hannovers. Grenzen der analogen Präsentation und Möglichkeiten digitaler Exploration

In Hannover wurden nach 1945 zahlreiche Architekturfragmente im Stadtraum platziert.
Dazu gehören das Barockportal der Garde du Corps-Kaserne vor dem städtischen Bauamt, das Marstalltor am Historischen Museum oder das Kolonnadenfragment des Neuen Hauses vor der Musikhochschule. Viele dieser Architekturfragmente werden heute kaum beachtet, die wenigsten werden verstanden. Die Möglichkeiten, sie am Ort zu begreifen, sind auch sehr beschränkt. Selbst Fachleute haben Mühe, den Gesamtzusammenhang dieser Relikte zu erfassen. Die Aufstellung der Fragmente vollzog sich seit den 1950er Jahren bis in die Gegenwart hinein und war unterschiedlich motiviert. Darüber hinaus wurden die meisten Fragmente auch transloziert. Sie stehen heute weder an ihrem ursprünglichen Standort, noch in einem semantischen Kontext zu ihrer gegenwärtigen architektonischen oder stadträumlichen Umgebung.
Der Beitrag wird ausgewählte Architekturfragmente vorstellen und die Probleme ihrer gegenwärtigen Präsentation aufzeigen. In einem zweiten Teil werden unterschiedliche Möglichkeiten im digitalen Umgang mit diesen Fragmenten ausgelotet. Dabei werden Ergebnisse eines interdisziplinären Projektseminars, das die beiden Referenten im Wintersemester 2019/20 an der Leibniz Universität Hannover veranstalten, vorgestellt.

Architectural fragments in Hanover's city space after 1945:
Limits of analogue presentation and possibilities of digital exploration


In Hanover, numerous architectural fragments were placed in the city space after 1945. These include the baroque portal of the Garde du Corps barracks in front of the municipal building authority, the Marstalltor at the Historical Museum or the colonnade fragment of the Neues Haus in front of the Academy of Music. Many of these architectural fragments are barely noticed today. The possibilities of understanding them are also very limited. Even experts have difficulties grasping the historic or current context of these relics. The fragments have been displayed with varying degrees of motivation. Furthermore, most of the fragments were also translocated. Today they are neither in their original location nor in a semantic context to their present architectural or urban environment.
This article will introduce selected architectural fragments and highlight the problems of their current presentation. In a second part, different possibilities in the digital handling of these fragments will be explored. The results of an interdisciplinary project seminar, which the two speakers organized in the winter semester 2019/20 at Leibniz Universität Hannover, will be presented.

Prof. Dr. habil. Markus Jager, Kunsthistoriker, Lehrstuhl für Bau- und Stadtbaugeschichte am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Leibniz Universität Hannover, Fakultät für Architektur und Landschaft. Kontakt: becker@aida.uni-hannover.de
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Prof. Mirco Becker, Architekt, Lehrstuhl für Digitale Methoden in der Architektur am Institut für Gestaltung und Darstellung, Leibniz Universität Hannover, Fakultät für Architektur und Landschaft. Kontakt: becker@aida.uni-hannover.de
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