Conference paper

Formann, Inken:

Die Angst des Gartendenkmalpflegers vor dem Computer -Beobachtungen zum Computereinsatz in der Gartendenkmalpflege

Im Gegensatz zu verwandten Fachrichtungen, wie Naturschutz und Landschaftsplanung oder Baudenkmalpflege und Archäologie, tut sich die Gartendenkmalpflege mit dem Einsatz Neuer Medien schwer, wenngleich Computertechnik bereits für zahlreiche Aufgaben eingesetzt wird.
Nicht mehr wegzudenken sind Textverarbeitung, Internet und E-Mail, digitale Fotografie und digitale Planerstellung. Als Mittel der Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung über frühere Zustände von Gärten werden zunehmend virtuelle, dreidimensionale Landschaftsmodelle erprobt. Auch bestehen Ansätze, Informationen über Gartendenkmale im Internet bereit zu stellen oder über transportable Minicomputer dem Gartenbesucher an die Hand zu geben. Die Nutzung von Geoinformationssystemen aber erfolgt für Gärten und Gartendenkmale bisher nur vereinzelt, und Datenbanken, deren Informationen von verschiedenen Nutzern über das Internet abgerufen und gepflegt werden können, sind erst im Aufbau.
Insgesamt werden die Möglichkeiten, Computeranwendungen im Aufgabengebiet der Erhaltung von Gartendenkmalen einzusetzen, nicht ausgenutzt. Gründe hierfür liegen in der mangelnden Erfahrung mit den Anwendungsmöglichkeiten und den hohen personellen und finanziellen Implementierungs- und Unterhaltungskosten. In Zeiten, in denen die Mittel für die wissenschaftliche Betreuung ebenso wie für praktische Pflege von Gärten immer weiter zurückgefahren werden, ist die Zurückhaltung im Umgang mit wenig erprobten Medien verständlich. Um die auch für Gärten geforderte Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten und wettbewerbsfähig im Kampf um Haushaltsmittel zu sein, ist eine Fachdiskussion und Zielformulierung für die Zukunft jedoch dringend zu wünschen.


TU Dresden, Lehrgebiet Geschichte der Landschaftsarchitektur
Helmholzstr. 10
01062 Dresden
Deutschland
E-Mail: inken.formann@[Diesen Teil löschen]tu-dresden.de