Academic thesis
Melanie Schwesing: | Ein Spiegelrahmen mit Hinterglasmalerei ‐ Herstellungstechniken, Schäden und Schadursachen sowie Überlegungen zur Erhaltung und Restaurierung | back |
Language: | Original - Translation | |
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Abstract: | Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit einem Spiegelrahmen mit Hinterglasmalereien. Da es sich bei der Hinterglasmalerei um keine sehr geläufige Technik handelt, wird kurz auf ihre Definition und Besonderheiten eingegangen. Außerdem werden Überlegungen zu einer kunsthistorischen und zeitlichen Einordnung des Objekts angestellt. Nachfolgend wird zunächst der Gesamtaufbau des Spiegelrahmens mit der Anbringung der Hinterglasmalereien betrachtet und anschließend auf die Einzelmaterialien gesondert eingegangen. Grundlage des Spiegelrahmens bildet eine Holzkonstruktion, in die die Spiegelfläche eingelegt ist. 17 zugeschnittene Mondglasscheiben sind mit einem Dekor aus gewissenhaft ausgeführter Schliffornamentik vor ehemals rotem Grund verziert, das mit Blattgold und Blattsilber hinterlegt ist. Es wird ergänzt von gemalten Blumen, vornehmlich Rosen, Tulpen und Vergissmeinnicht. Eine motivische Darstellung zeigt sorgfältig arrangiertes Kriegsgerät mit osmanischen Symbolen, eine Trophäendarstellung, die Bezüge zur Zweiten Wiener Türkenbelagerung von 1683 haben könnte. Die Hinterglasmalereien sind mit einem holzschliffhaltigen Papier unterlegt, das an den Kanten der Gläser mit einer metallenen Randeinfassung aus Zinnblech fixiert wird, und mittels Leim auf den Holzrahmen aufgeklebt ist. Aus dieser Anbringung sind zahlreiche Schäden entstanden: zum einen Glassprünge und Verlust durch Verwölbung des Holzträgers, zum anderen ein Strappo‐Effekt an der Malschicht durch das Verkleben von Papier und Malschicht. Dieser tritt auch auf, wo eine spätere Fixierung lockerer und gesprungener Scheiben mit einem PVCA‐Klebstoff vorgenommen wurde. Daneben haben technologische Fehler und klimatische Schwankungen zu starken Lockerungen und Verlust der Malschicht geführt. Der hohe Säuregehalt des Holzschliffpapiers und der direkte Kontakt zum Holz führen zu fortschreitendem Vergilben und Zerfall des Papiers. Ohne weitergehende konservatorische Maßnahmen wie einer umfassenden Festigung, Lösen des Papiers vom Holz und Puffern desselben, ist mit weiteren Schäden und Malschichtverlusten zu rechnen. |
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