2012 erstmalig „Hornemann Preis für Open Access“ vergeben
Olaf Pung von internationaler Jury ausgezeichnet
Zum ersten Mal wurde am Hildesheimer Tag der Restaurierung, dem 27.1.2012, der „Hornemann Preis für Open Access“ verliehen. Institutsleiterin Dr. Angela Weyer erklärt, wofür: „Was helfen tolle Arbeiten, wenn sie neben dem Autor nur den Gutachtern und vielleicht ein paar Freunden bekannt sind? Deshalb möchten wir diejenigen finanziell begünstigen, die eine sehr stark nachgefragte und zugleich wissenschaftlich hochwertige Hochschularbeit über unsere Website kostenfrei zur Verfügung stellen, sich also aktiv an open access beteiligen.“
Sie versteht die Preisvergabe als Kampf gegen die graue Literatur, die in der Restaurierung gerade im Bereich der Hochschularbeiten, Projektberichte und Tagungsbände sehr stark ist und die Forschung deutlich behindert. Denn es ist in der Regel sehr aufwändig (bisweilen auch gar nicht möglich), die Erkenntnisse aus den angewandten Wissenschaften zusammenzutragen.
Zunächst wurden die am meisten abgefragten Arbeiten zusammengestellt. Stichtag war der 31.12.2011. Dann wurden die Kontaktdaten geprüft, denn es sollte nicht nur publiziert, sondern ein wissenschaftlicher Diskurs gefördert werden. Von den verbleibenden wurden die am meisten angefragten drei Arbeiten einer externen wissenschaftlichen Begutachtung unterzogen, denn Abfrage alleine kann es nicht sein. Es waren die Arbeiten von Olaf Pung, Tina Dömling sowie Romy König-Weska.
Frau Prof. Dr. Hannelore Roemich aus New York beschrieb ihre Gutachtertätigkeit wie folgt: „Mit großem Interesse habe ich die drei Arbeiten gelesen, die einen hohen wissenschaftlichen Standard aufweisen und alle ein überaus relevantes Thema für die Konservierung von Kulturgut behandeln. Mit großer Schwierigkeit habe ich mich zu einer Platzierung durchgerungen, da die Arbeiten ganz unterschiedliche Stärken haben.
Gewinner ist am Ende Olaf Pung. Ein Jurymitglied urteilte: „Die vorgelegte Arbeit zur Prüfung reaktiver Methacrylatklebstoffe zur Restaurierung musealer Steinobjekte überzeugt durch den klar dargestellten Hintergrund der Prüfmethoden und durch ausgefeilte Probenherstellung. Die Experimente sind sehr gut beschrieben und nachvollziehbar. Die Fehleranalyse ist vorbildlich in die Bewertung einbezogen.“
Leider konnte Pung krankheitsbedingt das Preisgeld von 400 € nicht persönlich annehmen.
HAWK-Kanzler Dr. Marc Hudy betonte, derlei Preise seien in dreierlei Hinblick wichtig: „Sie stehen beide für eine funktionierende Vernetzung zwischen der HAWK und der Region. Und dafür, dass die Region das bürgerschaftliche Engagement innerhalb der Hochschule wahrnimmt. Und nicht zuletzt ist es ein Signal an die Preisträgerinnen und -träger, wenn sie von den Leistungsträgern der Gesellschaft eine Auszeichnung erhalten.“