UNVERHOFFT KOMMT OFT: Hinrik Stavoer, Meister Wolter und das Kunstschaffen im vorreformatorischen Hildesheim
Vortragende: Conny Bailey, Leicester
Ort: HAWK, Alte Bibliothek, Brühl 20, Hildesheim
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Hildesheim gehörte in den Jahrzehnten vor der Reformation zu den bedeutendsten Kunstzentren Norddeutschlands. Die wichtigsten Forschungen dazu sind jedoch schon vor dem Zweiten Weltkrieg erschienen und in vielerlei Hinsicht veraltet.
Die in England ansässige deutsche Kunsthistorikerin Dr. Conny Bailey hat sich im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojekts dieses Problems am Beispiel des Hildesheimer Bildschnitzers Hinrik Stavoer angenommen. An ihm scheiden sich die wissenschaftlichen Geister: Obwohl er der einzige Vertreter des vorreformatorischen Kunstschaffens der Stadt ist, der durch ein inschriftlich beglaubigtes Werk und archivalische Quellen greifbar wird, hat ihm die kunstgeschichtliche Literatur eher die Rolle eines Strohmannes zugeschoben.
So konnten die Leistungen seiner Zeitgenossen, wie Meister Wolter oder dem anonymen Benediktmeister, umso mehr herausgestellt werden.
In diesem Vortrag über neue Forschungen zu Bildschnitzern im vorreformatorischen Hildesheim erläutert Dr. Conny Bailey erstmalig in Hildesheim ihre überraschenden Entdeckungen, die sie vor allem aufgrund der Auswertung der archivalischen Quellen des Stadtarchivs gemacht hat und die eine Neubewertung der lokalen Kunstgeschichte in der Zeit nach sich ziehen.
Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Stadtarchiv Hildesheim statt.
Die Reihe „Hornemann Kolleg Spezial“ ist geschaffen worden, um Kollegen aktuelle, noch unveröffentlichte Arbeitsergebnisse zeitnah erläutern zu lassen oder ExpertInnen aus dem Ausland einzuladen, die sich in der Stadt befinden, also ReferentInnen, die bei der üblichen Vorlaufzeit des Kollegs von 6 Monaten ansonsten nicht sprechen könnten. Die Reihe startet nun mit Dr. Conny Bailey aus Leicester, für die beides zutrifft.