Ausstellung

Rettung des Kulturerbes - Projekte rund ums Mittelmeer

Ausstellung in Hildesheim zum Erhalt des Kulturerbes im Mittelmeerraum während der EXPO 2000

Erstmalig wurde im Rahmen einer großen internationalen Ausstellung der Aspekt der Erhaltung von Kulturerbe anhand von Beispielen aus allen Mittelmeerländern thematisiert. Die Projekte zeigten exemplarisch unterschiedliche Lösungsansätze auf und eröffneten neue Möglichkeiten für zukünftige internationale Kooperationen zum Erhalt des Kulturerbes.

Die "Bildsegler", eine raumgreifende Installation der Münchner Künstler Armin Saub und Heinz Weld, waren Auftakt und Mittelpunkt des Einführungsraums und veranschaulichten eindrücklich die Bedeutung internationaler Kommunikation. An interaktiven Terminals konnten sich die Besucher einen Überblick über die verschiedenartigen Kulturgüter der Mittelmeerländer verschaffen. Erstmalig wurden auch die Arbeitsergebnisse des Euromed Heritage Programms der EU und die des dezentralen EXPO-Projektes "Weltkulturerbe - eine globale Herausforderung" vorgestellt.

Das Gastgeberland Deutschland eröffnete den Reigen der Projekte im Hauptraum mit prachtvollen Glasmalereien aus der Johanneskirche von Saalfeld. Die Themen der Mittelmeerländer reichten von altsteinzeitlichen Felszeichnungen im portugiesischen Côa-Tal bis zum tunesischen Palast des Baron d'Erlanger in Sidi Bou Said aus dem früheren 20. Jahrhundert. Hochkarätige Denkmäler wie das berühmte Hypogäum von Malta, die Schriftrollen von Qumran und die erdbebengeschädigten Fresken von Assisi wurden als Beispiele aktueller Konservierungstechnik vorgestellt. Wertvolle Originale und hochwertige Repliken veranschaulichten die Methoden. Höhepunkt der Ausstellung waren die außergewöhnlichen Statuen aus gebranntem Kalk von Ain Ghazal in Jordanien aus dem siebten Jahrtausend v. Chr.

Zur Ausstellung erschien ein umfangreicher, mehrsprachiger Katalog.

Das Konzept für diese Ausstellung wurde auf zwei vom Hornemann Institut mitorganisierten Konferenzen erarbeitet: die erste fand vom 10. - 13. Februar 1999 in Valletta / Malta statt, die zweite vom 9. - 14. Juni 1999 in Hildesheim.

Die Veranstalter waren die Europäische Union und die Stadt Hildesheim zusammen mit dem Hornemann Institut.

Nachdem díe Ausstellung von Juni bis Oktober 2000 im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim zu sehen war, wanderte sie zwischen September 2001 und November 2002 durch die beteiligten Partnerländer.

Statue aus gebranntem Kalk, gefunden in einer neolithischen Siedlung in Ain Ghazal, Jordanien, ca. 6500 v. Chr. (Höhe 88 cm); (c) Foto: John Tsantes