Abstract

Kerstin Klein

Die Erhaltung von Sgraffiti: ein Spagat zwischen Konservierung, Restaurierung und Rekonstruktion

Sgraffiti bestehen meist aus dunkel eingefärbten Putzen, auf die entweder weitere Putze, Tünchen oder Schlämmen appliziert wurden, die an den zu gestaltenden Flächen wieder abgekratzt worden sind. Diese herstellungstechnisch bedingte Materialität erfordert eine differenzierte konservatorische und restauratorische Herangehensweise. Es können meist keine reinen substanzerhaltenden Maßnahmen zur Ausführung kommen. Diese Erkenntnis sowie die Auseinandersetzung mit der ästhetischen Wirkung und der Teilrekonstruktion von Sgraffiti machen deutlich, dass die gängigen Herangehensweisen aus der Konservierung und Restaurierung von Wandmalereien nur teilweise realisiert werden können.
 

The Preservation of Sgraffiti: Managing the Balancing Act Between Conservation, Restoration and Reconstruction

Sgraffiti were typically made by applying layers of plaster, whitewash or slurry on top of a base of tinted plaster. Then, patterns, images or designs were created by using the characteristic scraping techniques. The quality of the materials demands a differentiated and careful approach regarding conservation and restoration methods. Usually, common preservation practices cannot be applied or do not have the desired effects. Based on experience, aesthetics analyses and on the partial reconstruction of sgraffiti, it is obvious that the conservation and restauration techniques commonly used for wall paintings can only be implemented partially.


Dr. rer. nat. Dipl. Rest. (FH) Kerstin Klein M.A.: 1984-1987 Vorpraktikum im Bereich Wandmalerei, gefasster Stein- und Holzobjekte, 1988-1990 Angestellte in einer Restaurierungsfirma, 1989-1993 Studium der Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei und Steinobjekten Fachhochschule Hildesheim/Holzminden, 1994-1997 wissenschaftliche Angestellte, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden, seit 1997 Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege in Hannover, Amtsrestauratorin mit Schwerpunkt Wandmalerei/Architekturoberflächen/Stuck, seit 1994 Mitwirkung an verschiedenen Forschungsprojekten, 2002-2003 Postgradualer Masterstudiengang Denkmalpflege-Heritage Conservation an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg/ Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Fachhochschule Coburg, 2004-2013 Promotion an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Institut für Technische Chemie.