Präventive Konservierung in der Krisensituation? Notfallplanung und Erstversorgung von Beständen und Sammlungen in Syrien
Vortragende: Prof. Dr. Dipl.-Rest. Alexandra Jeberien, HTW Berlin
Termin: 22.01.2020, 18.30 Uhr
Ort: HAWK, Alte Bibliothek, Brühl 20, Hildesheim
Einladungskarte (pdf, 305 KB)
Seit den 1990er Jahren stellt die Präventive Konservierung einen Standard der Bestandserhaltung für Museen, Sammlungen und Archiven dar. Doch reicht es aus, ausschließlich alltägliche Gefahren zu betrachten?
Ereignisse wie der Brand im Nationalmuseum Rio de Janeiro, die Zerstörung archäologischer Stätten in Nimrud und Palmyra oder der Vandalismus im Nationalmuseum Bagdad haben gezeigt, dass insbesondere technische Havarien, Geo- und Naturkatastrophen sowie kriegerische Auseinandersetzungen dazu führen, dass große Sammlungen zerstört werden oder gesamte Museums- und Archivbestände ad hoc verloren gehen.
Um derartige Verluste zu verhindern, dokumentieren Sammlungen ihre Bestände, analysieren Risikopotentiale und erarbeiten adäquate Notfallkonzepte. Diese ermöglichen im Ernstfall eine geordnete Bergung, Versorgung und Lagerung der Bestände.
Der Beitrag stellt die Grundlagen der Notfallplanung anhand zahlreicher Beispiele vor und diskutiert, ob sich vorbereitende Maßnahmen in kriegerischen Auseinandersetzungen umsetzen lassen, oder es neue Strategien braucht?
Prof. Dr. Dipl.-Rest. Alexandra Jeberien unterrichtet an der HTW in Berlin im Studiengang Konservierung und Restaurierung/Grabungstechnik den Schwerpunkt Archäologisch-Historisches Kulturgut. Neben der Vermittlung zur Erhaltung archäologischer Objekte forscht sie zur präventiven Konservierung und führte bereits zahlreiche Projekte zur Notfallprävention und zum Risikomanagement durch.